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Neue Musik lohnt sich wieder. Foto: Martin Hufner
Neue Musik lohnt sich wieder. Foto: Martin Hufner
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Cluster 2010/11

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Neue Musik lohnt sich wieder
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Viele Dinge sind probiert worden, um Neue Musik im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Denn der Zugang zu solcher Musik scheint versperrt. „Ich mag Musik ja“, sagen viele, „aber Neue Musik mag ich nicht.“ Vermittlungsinitiativen sprießen da schon mal aus dem Boden. Netzwerke werden gestemmt, für Neue Musik, für junge Ohren, für wasweißderGeiernochmalwas. Dabei wäre alles doch so einfach. Schaut auf den rbb, den Rundfunk Berlin-Brandenburg. Die haben eine ganze Welle dafür eingerichtet und genial benannt: Fritz! Fritz rbb.

Fritz, der Große hat ja schließlich auch mal Neue Musik komponiert. Sie hätten sonst auch die Welle „Quantz!“ nennen können, der war schließlich sein Lehrer auf der Flauto. „Fritz!“ passt aber besser, das könnte auch der Krawuttke oder Konnopke um die Ecke sein, oder sein türkischer Freund. Eine für Berliner Verhältnisse geradezu unaufdringliche Plakatwerbung macht darauf aufmerksam, dass bei „Fritz“ immer die neueste Musik gespielt werde. Und eine andere, dass man danach immer auf der Suche sei. Was ganze Zeitschriften-Imperien aus der Musikszene nicht vermögen und nur wenige Orchester aus eigenem Antrieb schaffen, hier wird es Realität. Das ganze kommt im Erscheinungsbild jugendlich und hip daher. Fesch klammotiert und souverän geschminkt lauschen zwei junge Frauen an der Wand. Hat sich der Künstler doch einen Rückgriff auf die Tatsache der schwierigen Zugänglichkeit dieser Musik gemacht, wenn er sie mit einem Ohr an der Wand kleben lässt? Keinesfalls: Ambient Sounds, neueste Wellenfeldsynthese, die Tapete klingt. Eine Art Klangaktion der total neuesten Art. Alles wird Klang, man muss es nur hören wollen. Die Gesichter scheinen zu sagen: „Hey hoppla, wow – so habe ich das ja noch nie gehört“, und das andere Gesicht ist sichtlich vergnügt: „So schööön“. Ein Ohr reicht hin, um diese wundervolle Welt der Musik zu hören. Ja, so viel Zuversicht, so viel Lebensfreude zeigt sich da. Und die Hörerzahlen von „Fritz“? Lassen die so genannten Kulturwellen mit den Ohren schlackern. Also: Neue Musik lohnt sich wieder. Wann folgen endlich die anderen Stationen unseres Landes der Dichter, Denker und Komponisten? Karlheinz für den WDR, Brian für den SWR ….
 

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