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Da gäbe es Einiges zu sagen

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Zum Leitartikel „Noten kopieren“, nmz 6/2015
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Der Aufmacher in der Juli-August-Ausgabe der nmz behandelt die unendliche Geschichte der Notenkopie. Als bayerischer Vertreter der kirchlichen Popularmusikszene stolperte ich dabei über die Formulierung „Kirchenchöre fühlen sich mit ihren Kopien im richtigen Glauben und übersehen dabei nur zu gerne, dass nur die Musik für den Gottesdienst Bestandteil ihres GEMA-Tarifes ist und nicht das Kirchenkonzert“.

Leider stecken in allen darin enthaltenen Informationen mehr oder weniger Detailfehler. Richtig ist zunächst mal, das sich manche Chöre tatsächlich bei Kopien in dem Glauben fühlen, sie wären erlaubt. Allerdings sind es wirklich nur noch „manche“ Chöre. Der überwiegende Anteil der Chöre (und hier beziehe ich mich auf die Pop- und Gospelchöre) wissen um die Problematik sehr genau Bescheid, da wir, wie auch andere Kollegen bundesweit, seit Jahren entsprechende Informationen weitergeben und Workshops diesbezüglich anbieten. Vermutlich bringt auch die Auseinandersetzung mit der Popularmusik mit sich, das man hier sensibler für dieses Thema ist.

Auch nicht richtig ist, das nur die Musik im Gottesdienst Bestandteil des GEMA Tarifes ist. Die Konzerte sind dies auch. Aber der entscheidende Fehler liegt nicht darin, sondern in der Tatsache, dass es ja ums Kopieren gehen soll. Und hier haben EKD und Deutsche Bischofskonferenz logischerweise Verträge mit VG Wort und VG Musikedition abgeschlossen. Diese Verträge sehen die Kopie dann tatsächlich nur für den gottesdienstlichen Gebrauch vor. Übrigens ist hier bereits die Kopie für jedes Ensemble ausgeschlossen, will heißen, das Band oder Pop-/ und Gospelchor und alle anderen Ensembles im Gottesdienst noch nicht mal die Gemeindekopie benutzen dürfen. Dass es hier Probleme gibt, ist spätestens seit dem Vorstoß der VG Musikedition bei den katholischen Kollegen von 2014 klar, der ja auch in der Presse für Widerhall gesorgt hat. Und es gäbe dazu noch Einiges mehr zu sagen.

Das Thema ist also tatsächlich sehr komplex und eine unendliche Geschichte und sollte gerade deshalb auch in den Details richtig formuliert sein, auch wenn es möglicherweise nur „Kleinigkeiten“ sind.
Mit freundlichen Grüßen für das gemeinsame Anliegen

Thomas Nowack, Referent Verband für christliche Popularmusik in Bayern, www.popularmusikverband.de

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