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Einfach sein

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Ferchows Fenstersturz 2018/09
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Es gibt Dinge, die passen nicht zusammen. Deutschland & Integration. Deutschland & Ost-Deutschland. Und: Deutschland & Popmusik. Beweis: Bei einer Sommerumfrage von BAMS und YouGo (kübeln Sie ruhig ins Waschbecken) landete Silbermond auf Platz 1, Unheilig auf 2 und Grönemeyer auf 3. Es folgten Mark Forster, Xavier Nai­doo, Sarah Connor, Max Giesinger, Marius Müller-Westernhagen, Andreas Bourani und Tim Bendzko. Wenn Sie Optionen zur obigen Kübelei haben, bitte gerne. Oder einfach laufen lassen. Dass fünf der Genannten tot sind, also künstlerisch tot, und die anderen fünf – unterstellt man Popmusik die Kraft des Aufruhrs – weniger emotionslos sind als der ehemalige Goldhamster meines Bruders, der durch einen schmissigen Sprung vom Balkon-Sims den Freitod wählte, lässt tief in die triste, traurige, trübe deutsche Seele blicken. Erschwerend: Ohne Fußball-WM oder -EM (Bourani 2014 – „Ein Hoch auf uns“, Mark Forster 2016 – „Wir sind groß“, Giesinger 2016 – „80 Millionen“) wären einige Harmoniebolzen ja gar nicht existent.

Tja. Der Deutsche und sein Wahlverhalten. Wie der Schäferhund: „Fass“. Würde mich nicht wundern, wenn bei einer Umfrage der BAMS und Mesut Özils Beraterfirma nach den beliebtesten deutschen Politikern diverse NS-Größen auf den ersten Plätzen landen würden (A.H., H.G. J.G., A.S. M.B). Und dann erst Gauland, von Storch, Spahn, Söder und Erdogan, weil den halten die meisten Migranten sowieso für einen Deutschen. So. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit „Ja aber, woanders ist es auch nicht besser“. Ist es. Siehe Frankreich. Die Musiker da brauchen keine Umfrage. Die kommen aus den Banlieues. Wenn du denen mit „Ein Hoch auf uns“ kommst, gibt es Mische. Da wird nicht lang gesungen. Die hauen zu. Fäuste statt Buchstaben. Kiefer- statt Stimmbruch. So geschehen Mitte August am Pariser Flughafen Orly. Da trafen sich die Rapper Booba und Kaaris, die keiner kennt. Dabei hatten sie die handelsübliche Entourage von zwölf Begleitern. Respekt. So viel kommen nicht mal zum Parteitag der SPD in Niederbayern.

Nun, Booba und Kaaris waren mal „Bros“. Jetzt aber Feinde. Und weil Reden langweilt, langten beide sofort und rücksichtlos im Duty-Free-Shop zu. Medien berichteten von einem Schlachtfeld. Von Fäusten, Schlägen, Tritten, Verfolgungsjagden.

Na also. Geht doch. Pop kann aufwiegeln. Immerhin mussten ein paar Flüge um bis zu 30 Minuten verschoben werden, weil den glorreichen 14 der Gaul durchging. Mal ehrlich, das hat doch Stil. Wenn das in Deutschland passiert, kommt die linke Migra-Polente und hüstelt: „Halt – Stop– Wir fühlen uns gemobbt“. Übrigens, Grund der Randale war ein gravierender: Rapper Booba habe das Kind und die Frau des Rappers Kaaris beleidigt, der wiederum habe sich bloß verteidigt. So, Giesinger. Jetzt beleidige du doch mal den Forster. Hau ihm endlich sein Gesamtschulen-Baseballcap von der Murmel. Und behaupte einfach, der Bourani war es. Es könnt’ alles so einfach sein, isses aber nicht (Die Fantastischen Vier).

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