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Entgegnung

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„Chancengleichheit auf dem Prüfstand“, nmz 6-00, S. 28
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1. Die Aufnahmeprüfung ist eine Eignungs- und keine Leistungsprüfung. Selbstverständlich spielen Alter und Vorbildung bei der Bewertung eine entscheidende Rolle. Ohne diese differenzierte Bewertung wäre die Prognose eines möglichen Berufserfolges, also die eigentliche, wenn auch leider nicht zur vollen Zufriedenheit lösbare Aufgabe einer Aufnahmeprüfung, nicht zu leisten.

Der Kommentar von Martin Gellrich bedarf der entschiedenen Entgegnung. Abgesehen von billigen Verallgemeinerungen („Gehorsam asiatischer Student/-innen“) überträgt der Autor eine in der Klavierausbildung bisweilen bestehende Problematik auf die Instrumentalausbildung insgesamt. Aus der Perspektive der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ist hierzu folgendes anzumerken: 1. Die Aufnahmeprüfung ist eine Eignungs- und keine Leistungsprüfung. Selbstverständlich spielen Alter und Vorbildung bei der Bewertung eine entscheidende Rolle. Ohne diese differenzierte Bewertung wäre die Prognose eines möglichen Berufserfolges, also die eigentliche, wenn auch leider nicht zur vollen Zufriedenheit lösbare Aufgabe einer Aufnahmeprüfung, nicht zu leisten. 2. Die Behauptung, bundesdeutsche Musikhochschulprofessoren wählten insbesondere deshalb asiatische Bewerber/-innen, um angesichts von deren Vorbildung, Übefleiß, Ausdauer, Nachahmungsgabe und Gehorsam leichte Erfolge zu erzielen, mag in einzelnen Fällen vielleicht ihre Berechtigung haben, als auf die Allgemeinheit zielende Aussage ist sie eine schwer erträgliche Zumutung. Jeder einigermaßen seriöse Hochschullehrer weiß, dass mit reinen „Nachahmungstätern“ weder in der Hochschule noch außerhalb Erfolge zu erzielen sind. Hierfür gibt es einfach zu viele wirklich interessante und kreative junge Künstler und Künstlerinnen (natürlich auch in Asien).

3. Die Vorstellung, es könnte eine solistische Laufbahn geben, die auf einer Art „Wartestandstudium“ in Schulmusik oder Instrumentalpädagogik basiert und die eigentliche künstlerische Entwicklung auf die zweite Hälfte des dritten Lebensjahrzehnts verlagert, ist blanker Unsinn. Wenn (in seltenen Fällen) für eine solistische Laufbahn geeignete Studierende diesen Weg wählen, dann tun sie das, um eine wissenschaftlich wie musiktheoretisch breitere Basis für ihre künstlerische Laufbahn aufzubauen. Allerdings werden sie, wenn sie so erkennbar hoch qualifiziert sind, besonderen Wert legen auf die Einteilung beim gewünschten Hochschullehrer.Hubert Buchberger, Vizepräsident Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt/Main

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