„Jeden Tag steht ein Dummer auf“, pflegte mein Großvater einst zu sagen. Im vorliegenden Fall sogar fünf. Vorhang auf für die „Breunion Boys“. Eine Boyband, die gegründet wurde, um den Brexit zu stoppen. Allein dafür sollte man der Erfinderin der Gruppe, Julia Veldman, eine Watschn servieren. Die hat nämlich Seyed, Hajo, Joshua, Pablo und Gilles, die hintereinander gelesen nach „Mäusegruppe“ im Waldkindergarten wahlweise Personal im Biomarkt klingen, tatsächlich GECASTET! Rumms. Nächste Watschn.
Mal ehrlich, Julia und Jungs. Vorausgesetzt ihr seid Jungs. Ihr glaubt, dass ein Songtitel wie „Britain come back“ Theresa May beeindruckt? Eine abgewetzte Nummer, die jeden Kieferbruch ohne Betäubung beim Ziehen resistenter Weisheitszähne zum Vergnügen macht. Mit porösen Stimmchen, die technisch so gedengelt wurden, dass sie wie ein von Rudolf Scharping besungenes Achtspurband leiern. Allerdings drei Oktaven höher. Die können von Glück sagen, dass Theresa May der Boss ist. Margrete Thatcher hätte den „Breunion Boys“ in den Achtzigern für den hölzernen Titel und den ulkigen Bandnamen den Kopf mit dem Löffel abgeschlagen. Und in jeden Teil Europas eine Löffelspitze „Kopf“ schicken lassen. Nicht ohne vorher noch eine persönliche Besichtigung von Downing Street 10 für die „Boys“ zu organisieren, bei der die „Breunion“-Köpfchen gründlich Bekanntschaft mit jeder Säule des Hauses gemacht hätten.
Überhaupt, „Köpfchen“. Laut offizieller Vita sind die Jungs keine kompletten Dachlatten. Die machen das alles für die Kohle, äh die Krone. Pablo ist „Hotelmanager“, inoffiziell also Liftboy. Seyed und Hajo „studieren Medizin“. Will heißen, sie können sich selbst die Zehennägel hobeln. Joshua „macht in Medien“, was bedeutet, er plant einen „Esoterik“-Blog. Und Joshua? Ja, Joshua ist „Musiker“. Freilich kein ernsthafter, wie man hört. Und jetzt der Hammer. Die „Breunion Boys“ sind nicht mal Engländer oder so. DAS SIND HOLLÄNDER! Man sollte beide rauswerfen. Aus der EU. Engländer und Holländer. Spätestens nachdem man das Video zum Song gesehen hat. Fünf Erwachsene stehen knöcheltief im Wasser und glotzen als würde selbiges gerade brühwarm an ihren Oberschenkeln entlanglaufen. Oder wandeln mit leichenbitterblassem Schleifpapiergesicht am Strand, als wären ihnen die Jünger vom Emmaus begegnet.
Die gleichen fünf wälzen sich kurze Zeit später unkoordiniert im Sand, tasten albern und sabbernd mit ihren Händen den eigenen Körper ab und sehen dabei aus wie frittierte Zucchini. Das alles, liebe „Breunion Boys“, sehe ich auch auf diversen Sportkanälen. Ab 1:00 Uhr. Stichwort: RUF MICH AN. Mein Vorschlag, liebe Holländer: Meldet die „Breunion Boys“ mal schön bei dieser Mars-Mission ohne Rückkehr an. Das hat das All verdient. Wenngleich, Charme hat die Idee ja schon. Wen müsste man casten, um Andrea Nahles, Andreas Scheuer und Jens Spahn zu stoppen? Früher war alles einfacher. Button an die Brust: „Stoppt Strauß“.