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Finanzausstattung auf bescheidenem Niveau

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Zum Leitartikel „Auf-Klärung“ von Theo Geißler, <a href="/nmz/2005/03/leiter-geissler.shtml">nmz 2/05, Seite 1</a>
Publikationsdatum
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In Ihrer Kolumne wird ein unzutreffendes Bild von den Aufgaben und der Finanzierung des Deutschen Musikinformationszentrums (MIZ) vermittelt.

Das Deutsche Musikinformationszentrum wurde 1997 gegründet mit der Aufgabe, Daten und Fakten zum Musikleben in Deutschland zusammenzuführen, aufzubereiten und für eine breite Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Es nimmt sowohl auf der internationalen Ebene als auch auf nationaler Ebene im Rahmen eines breit angelegten Konzepts zur lnformationsvermittlung Aufgaben wahr, die mit denen des nicht vergleichbar sind.

Als Mitglied der Internationalen Vereinigung der Musikinformationszentren, der weltweit über 40 Musikinformationszentren angehören, ist das MIZ eine öffentlich zugängliche Informationseinrichtung, die über das Internet, den alle drei bis vier Jahre erscheinenden Musik-Almanach ebenso wie über ihren individuellen lnformationsservice und die Bibliothek vor Ort in Bonn über das Musikleben informiert.

Gegenstand der Förderung des MIZ aus öffentlichen Mitteln ist auch die Bereithaltung umfassender, kontinuierlich aktualisierter lnformationsdatenbanken im Internet, bei denen es ebenfalls keine Überschneidung mit dem KIZ gibt. Dazu gehören Datenbanken über Schulen mit erweitertem Musikunterricht, Ausbildungsstätten für Musikberufe, Fort- und Weiterbildung, Förderungsmöglichkeiten, Wettbewerbe, Stipendien, Preise, Musikstiftungen, Musikverbände, kulturpolitische Gremien und Institutionen der musikalischen Auslandsarbeit ebenso wie Datenbanken über zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten, Orchester und Musiktheater, Spezialensembles, Festivals und Festspiele, Musikarchive und Musikbibliotheken, Musikzeitschriften, Musik im Rundfunk, Musikverlage, lnstrumentenbauer, Messen und Ausstellungen und vieles mehr. Auch bei dem musikstatistischen Datenprogramm des MIZ mit seinen kontinuierlich fortgeschriebenen Statistiken zur Musikausbildung, zum Laienmusizieren, zu Orchestern und Musiktheatern, zur Musikwirtschaft et cetera oder bei den vom MIZ verlinkten Texten (u.a. Dokumente und Texte der Fachverbände des DMR und der Landesmusikräte sowie kulturpolitischer Gremien, aber auch zum Beispiel Literatur für Existenzgründer in Kulturberufen oder Hinweise auf Förderungsmöglichkeiten) gibt es keine Dopplung mit dem KIZ.

Im Vergleich zum Finanzrahmen anderer Musikinformationszentren bewegt sich die Finanzausstattung des MIZ auf eher bescheidenem Niveau. Sie liegt, bezogen zum Beispiel auf andere Musikinformationszentren in Europa, weit hinter Ländern wie Schweden, Norwegen, Finnland, Österreich oder auch Frankreich. Angesichts des Umfangs, der Vielfalt und Dichte des Musiklebens in Deutschland kann von einer „üppigen“ Finanzierung des MIZ deshalb keine Rede sein.

Es würde mich freuen, wenn Sie diese Fakten bei Ihrer zukünftigen Berichterstattung berücksichtigen würden.


Anmerkung der Redaktion: Nichts berücksichtigen wir lieber als Fakten (welche manchmal leider nur durch Maulwurfsarbeit zu Tage treten…). Und gegen den dokumentarischen Datenbank-Teil des MIZ wird auch niemand die Stimme erheben. Solche Bereiche pflegt im kulturpolitischen Bereich übrigens auch das KIZ des Deutschen Kulturrates und der ConBrio-Verlagsgesellschaft. Wir monierten allerdings, dass vom MIZ öffentliche Mittel (Bund, Länder, Stadt Bonn) und/oder Fördergelder von GEMA und GVL oder Deutsche Bank-Stiftung (!) zur Programmierung und Betreuung tagesaktueller Nachrichtenportale eingesetzt wurden und werden – sehr wohl in Konkurrenz und so schlicht wettbewerbsverzerrend zum beispielsweise frei finanzierten KIZ. Wie das die „Förderer“ wohl rechtfertigen? thg

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