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Freude am Spielen und Üben bleibt erhalten

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Zur Rezension der neuen Klaviermethode <a href= "http://www.nmz.de/artikel/abenteuer-ohrwuermer-fruehe-moderne">„Abenteuer Klavier“, nmz 10/03, Seite 22</a>
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Mit großer Verwunderung haben wir in der nmz 10/03 die Rezension zu unserer neuen Klaviermethode „Abenteuer Klavier“ zur Kenntnis genommen. Verwundert nicht etwa deshalb, weil die Schule darin kritisch beurteilt wird, sehr wohl verwundert aber darüber, dass erwiesene und längst jedem Pädagogen bekannte, methodische Fakten verworfen, beziehungsweise in negative Schlussfolgerungen umgewandelt werden.

So heißt es in der Rezension: „Der Vorstufenband spricht ganz junge Anfänger an; die Verwendung von sehr viel Text (auch in den Noten) macht aber nur Sinn, wenn die Schüler diesen auch lesen können (häusliches Üben). Es ist also ratsam diesen Band nur Schulkindern anzubieten.“ – Diese gedankliche Verknüpfung ist erstaunlich! In der Tat bietet der erste Vorstufenband der Schule ausschließlich Musizierstücke, die mit Text unterlegt sind, sprich: Es ist immer auch ein Liedtext vorhanden (wie in jedem Kinderliederbuch). Dass diese Tatsache als „nicht-Vorschulkinder-gerecht“ eingestuft wird, ist tatsächlich mehr als überraschend. Erwiesen und jedem Instrumentalpädagogen bekannt ist: Kinder verinnerlichen Rhythmen mit Hilfe von Texten bedeutend besser. Ganz abgesehen davon, dass ein frühinstrumentaler Unterricht (sprich im Vorschulalter) überhaupt nicht ohne die elterliche Unterstützung beim „häuslichen Üben“ ablaufen kann.

Zum Vorstufenband und der Methode der Noteneinführung ohne Liniensystem: Es wird der Eindruck vermittelt, die Einführung der Noten ohne das 5-Liniensystem (sondern in Noten unterschiedlicher optischer Höhe mit Fingersatzhilfen) sei etwas Neues. Diese sinnvolle und bereits seit vielen Jahren in anderen gängigen Schulen erfolgreich verwendete Methode, beugt jedoch einer Überforderung komplett unerfahrener Kinder vor. Die Spielfreude entwickelt sich von Anfang an. In überschaubaren Lernschritten werden die Noten stufenweise eingeführt, die Freude am Spielen und Üben bleibt erhalten. Nach dem Übergang von den schwarzen auf die weißen Tasten wird im Notenkopf der Notenname ergänzt. Auch dieser, ebenfalls in der Praxis vielfach bewährte Zwischenschritt, wird in der Rezension als „bedenklich“ hingestellt, als wäre dies ein völlig neuer, experimenteller Vorstoß.

Neu an „Abenteuer Klavier“ ist eine differenzierte Einteilung in Vorstufe und Hauptband. Während der Vorstufenband (32 Seiten) für junge Anfänger ohne jegliche Vorkenntnisse konzipiert ist (und eben deshalb auf die Einführung des 5-Liniensystems noch verzichtet), richtet sich der erste Hauptband an Schüler, die in der Musikalischen Grundausbildung oder Instrumentalen Früherziehung bereits Grundlagen im Bereich der Notenkenntnis erworben haben. Klavieranfänger, denen das 5-Liniensystem optisch bereits vertraut ist (ohne dass sie schon die Noten konkret kennen), können direkt mit dem ersten Hauptband beginnen. In einem schnelleren Einführungstempo werden anfangs Viertelnoten, Takte und die „Klavierfinger“ auf einer Doppelseite erklärt. In der Rezension heißt es dazu: „Der folgende erste Band ist nicht als Weiterführung zu betrachten, da er Wiederholungen enthält.“ Dieser Schlussfolgerung müssen wir – wie im Vorwort zu lesen ist – vehement widersprechen. Ja, es gibt im ersten Hauptband einige Wiederholungen für die erfolgreichen „Vorstufen-Bewältiger“, dennoch ist selbst auf besagter Doppelseite die Einführung des 5-Liniensystems für die „Ex-Vorstufler“ neu. Sollten sinnvolle Wiederholungen – zumal in abgewandelter Form – in Methoden unerwünscht sein?

Missverständlich und nicht nachvollziehbar ist eine weitere Aussage in der Besprechung: „Die Arbeit am Klavier findet meist zu zweit statt...“ Dieser Satz ist falsch, weil absolut undifferenziert. Man wird kein einziges Beispiel für vierhändiges Liedmaterial finden, was diese These sinnvoll belegen würde. Fakt ist: Arbeitsaufgaben sind teilweise als „Spiele zu zweit“ gehalten. Aus dem simplen Grund, weil Zusatzwissen wie Gehörbildung, Improvisation oder Kreativität. als „Spiele zu zweit“ nun einmal viel mehr Spaß machen. Ob der zweite Spielpartner ein Schüler, der Lehrer oder ein Elternteil ist, bleibt offen und variabel. Last, but not least endet der soeben zitierte Satz: „... wünschenswert wäre das Vorhandensein eines zweiten Instruments.“ – Wie ist diese ungenaue Aussage zu verstehen? Sind zwei Klaviere im Klavierunterricht erwünscht?

„Abenteuer Klavier“ ist eine moderne Methode, die auf die Bedürfnisse und das Umfeld unserer heutigen Kinder eingeht. Es geht nicht um die gängige Aussage: „Kinder konnten sich früher besser konzentrieren“. Es geht darum, dieser unserer Zielgruppe Klavier spielen abwechslungsreich, kreativ, mit Freude und durchaus auch mit Freunden möglichst dauerhaft näherzubringen. Die beigefügte Mitspiel-CD steigert nicht nur die Spiellust und das Erfolgserlebnis; Klavierkinder, in der Regel zum alleine Spielen „vedammt“, lernen im Umgang mit der CD auf andere Instrumente zu hören, sich anzupassen und nicht zuletzt bei Fehlern wieder einzusteigen. Die durchwegs farbige Gestaltung ähnelt einem Freundlichkeit ausstrahlenden Kinderbuch, das man gerne aufschlägt, in das man gerne etwas einträgt, mit dem man gerne und spielerisch lernt.

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