Ich liebe die Wirtschaftskrise. Vorbei die öden Sommerwochen, in denen sich die Popstars im karibischen Kies verscharrten und sich den anstehenden Comeback-Versuch auf St. Lucia schön soffen. Ist nicht mehr. Malochen ist Trumpf. Selbst die Frau Superwichtig des deutschen Pop, Sarah Connor, siecht unter dem merkantilen Engpass. Sie wissen schon, diejenige, die 2005 die deutsche Nationalhymne verbrühte und sich statt „Blüh im Glanze dieses Glückes“ mit „Brüh im Lichte dieses Glückes“ verkochte. Weil bei ihr gar nichts mehr geht, mussten 2008 bereits Auftritte in der Suppenküche beim EDEKA-Familienfest „Eventiz“ herhalten.
Nun greift sie zum finalen Karrierestrohhalm. Sie plant für Oktober ein Konzert im afghanischen Bundeswehr-Truppenstützpunkt Mazar-E-Sharif. Da kann immerhin keiner vor ihrem Konzert weglaufen. Wie in der Heimat. Die Jungs müssen bleiben, da Fluchtversuche ins Hinterland tödlich enden können. Obwohl: Verwegen klingt die Alternative nicht. Wer will schon mit Sarah Connors zusammengeleimtem Teak-Pop gefoltert werden? Mal ehrlich. Soldaten sind knallhart, bis in den Nacken rasiert und tragen Tarnklamotten. Die wollen Metallica hören. Oder ähnlich Bestialisches. Und dann kommt das Spindluder aus Delmenhorst und beglückt Spieß Müller und seine Truppe mit „Let’s get back to bed boy“ oder „From Sarah with Love“. Die Kompanie wird ausrasten. Vor allem da zu befürchten ist, dass sie ihren engen wie schwulen Begleiter Frank Matthée, den Hochzeitsplaner ihrer PRO-7-Celebrity-Doku-Soap, mit ins Lager schleppt.
Nicht, dass Soldaten intolerant wären. Kommt bestimmt gut an. Denn für gut organisierte Fettnäpfchen war sich Sarah Connor nie zu schade. Kürzlich: Heulkrampf beim Konzert. Weil der Popkönig tot ist. Zufällig dabei: Kamerateams der Boulevardma-gazine. Immer wieder mal: Frisurwechsel.
Zufällig dabei: Kamerateams der Boulevardmagazine. Früher mal: Der entehrende „Wetten dass“-Auftritt. Sarah hautnah. Vom besoffenen Beleuchter falsch angestrahlt und laut BILD ohne Höschen. Zufällig dabei: Sie wissen schon. Für einen Fingerhut Publicity wird vom Connor-Clan eben alles verhökert. Gerne auch die Familie. Im TV. Zunächst musste Sarahs Auserwählter Marc Terenzi dran glauben. Der Boygroup-Klon ritt seiner künftigen Alten auf einem Pferd zum Altar entgegen. Entwürdigend, oder? Dann ging es Mutter Soraya und Schwester Lulu an den Kragen. Mutter bekam mit gelifteten 50 noch mal Zwillinge aus der Tiefkühltruhe verpasst. Freundlicherweise ersparte man uns Exklusivbilder aus dem Kreissaal. Und Frauke Ludowig in sterilem Grün. Schwester Lulu, Teenie im Endstadium, wird als Erbin aufgebaut. Darf aber erst einmal nur in die Haarbürste statt ins Mikrofon singen. Und wird kein Erbe antreten können, wenn Sarah weiterhin alles vergeigt: Die Ehe mit Marc, alle kommenden Alben, die Affäre mit Fußballer Diego. Für Lulu heißt es dann: Letzte Ausfahrt LIDL. Kasse. Oder heißt das REWE in Delmenhorst?