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JeKi/JeKits: Ein Interview schafft Klarheit

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Leserbrief zum Interview mit Birgit Walter, nmz 3/15, S. 27
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Das Interview mit Birgit Walter, der Programmleiterin der JeKi/JeKits-Stiftung, nmz 3/15, schafft Klarheit. Das neue JeKits ist die Abkehr vom Impuls „Instrumentalunterricht flächendeckend in die Breite zu bringen“ und „es geht nicht darum, ein instrumentalpädagogisches Curriculum soweit wie möglich durchzuführen“. JeKi wäre nur „eine etwas herkömmlichere (…) Instrumentalausbildung“ gewesen.

JeKits dagegen soll ein „musikpädagogischer Impuls“ werden. „Es geht um den Funken, den wir in den Kindern entfachen wollen, die Lust am gemeinsamen Musizieren und Tanzen in sich zu entdecken.“ Also ein Mix aus Instrumenten, Singen und Tanzen. Sehr schön, aber dieser Ansatz ähnelt sehr dem Musikunterricht der allgemeinbildenden Schulen, sicher jedoch nur als „Musikunterricht  light“, denn Musikunterricht in der Schule ist mehr. Auch wird es eine Rolle spielen, dass dieses Angebot nicht von studierten Schulmusikern durchgeführt wird. JeKits ein Sparkonzept des Schulträgers? Die Elementar- und Instrumentalpädagogen, die JeKits machen werden, sind billiger als ausgebildete Schulmusiker auf Schulmusikerstellen.

Werden die neuen „JeKi-Schwerpunkte“, bei denen die Instrumente immerhin im Fokus stehen sollen, in Wirklichkeit auch nur ein Mix aus Singen, Tanzen und etwas Instrumente anfassen sein? Mit zwangsläufig weniger Instrumentalanregung, weil eben mehr anderes dazukommt? – Sollen wir JeKits wirklich als weiterführenden musikpädagogischen Impuls begrüßen? Ich denke nicht. Wir brauchen kontinuierlichen, professionellen Musikunterricht in allen Schulformen, selbstverständlich mit viel Singen, Spielen und Tanzen, und wir brauchen effektiven, nachhaltigen Instrumentalunterricht. Und mehr davon, als wir es vor JeKi hatten.

Das war ja die Hoffnung, die JeKi geweckt hatte! Und wir brauchen mehr Kooperationen von Schule und Musikschule. Das wird die Qualität des Musiklands Deutschland stützen. Auf eine Gefährdung des Schulfachs Musik und eine Banalisierung des Instrumentalspiels können wir verzichten.
JeKits – ein Sparkonzept, das als innovativer musikpädagogischer Impuls kostümiert wird? 

Wolfhagen Sobirey, via E-Mail

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