Und schon ist der nächste Rundfunk an der Reihe: Auch der hessische Rundfunk plant seine Kultur-Welle (hr2-kultur) zum Dödelfunk umzugestalten.
Wie dieses Jahr der WDR seit 1. April sein Jazzprogramm auf Plattniveau führt, hat sich Hessens Radio-Abwicklungsabteilung ebenfalls den 1. April (hier 2020) für diese programmierte Panne ausgedacht, so als hoffte man damit, irgendwie unter dem Radar der Falschinformationen hindurchrutschen zu können.
Angeblich geht es dabei (siehe Wellentauschversuch BR-KLASSIK vs. BR PULS vor ein paar Jahren) um die Null-Bock-auf-Herausforderungen-Jugend, die man irgendwie nicht erreiche. „Wir haben die Verpflichtung, jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagte hr-Hörfunkdirektor Heinz Sommer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Es geht ja schließlich ums Geld. Eben noch die Pensionskassen sichern und was danach kommt, wen interessiert das schon. Wie schon immer bei diesen Vorgängen (NDR-Kultur, SWR-Orchesterdiffusion, WDR-Abgejazzt) sind die Kontrollorgane wie der Rundfunkunrat bestens mit dabei. So als sagte man sich, wozu soll man einen öffentlich-rechtlichen Kultur-Rundfunk eigentlich noch retten. Es höre ja eh keine quotenmäßig relevante Menschengruppe mehr zu. Und die die zuhören, hören eh gleich wieder weg. Im Zweifel sollen die sogar ja auch noch Zeitungen lesen oder gar Bücher!
Denen wird schon nicht langweilig werden. Am besten starten die eine Petition, damit sie dadurch ihr Engagement und ihre quotenmäßig wahre Größe zeigen können. Für den Rest der wirklich Fortschrittlichen bietet man dann also Zusatz-Häppchen im Internet an. Klingt wirklich nach einer guten und innovativen Idee! Rundfunk verflachen und Gebühren erhöhen. Dödelidu, dödelidum. „Ich hab‘ die Haare schön.“