Jetzt schießen uns also nicht mehr die Männer ins Knie, sondern junge hübsche Influencerinnen, bravo. In Krisenzeiten besinnt man sich eben auf das wirklich Wichtige im Leben: die Essenszubereitung und die Kinderaufzucht, möglichst viele in die Welt setzen natürlich. Gesunder Optimismus, hallo? Ein Schelm, wer dabei jetzt an internationale rechte oder sagen wir traditionelle Strömungen weltweit denkt, die alles andere wollen als „Change“…
Da waren mir ja die adeligen Damen im 19. Jahrhundert noch lieber, die vor Langeweile anfingen Klavier zu spielen, nachdem das Sticken nicht mehr en vogue war. Wobei wir endlich beim Thema Musik wären, schließlich sind wir hier ja in einer Fachzeitung. Hier wurde in letzter Zeit aber mehr von Frauen am Pult berichtet. So was oder? Dirigieren da eine ganze Herde Musiker herum. Denen wäre es oft lieber, sie wären beim Brotbacken geblieben. Vom Komponieren kann man sie auch nicht mehr abhalten. Aber wenigstens gibt es immer noch einen feinen kleinen Riss in der Karriere, sollten sie sich zwischendurch trotzdem dafür entscheiden, ein Kind in diese schlechte Welt zu setzen.
Zum Thema Frauen, Musikwelt, Karriere und gerechte Bezahlung siehe auch unser Drangeblieben mit der Musikerin Anna-Lena Schnabel auf Seite 36 dieser Ausgabe.
So, was soll ich noch weiter dazu sagen? Ich hasse Backen, ich bleibe Ihnen bis zur Verrentung erhalten. Ätsch.
