Leserbrief zu nmz 2/07 – Ferchows Fenstersturz
Die nmz – das belegt die gelegentliche Lektüre und meine ergänzende Archivrecherche – beschäftigt sich mit dem Themenkreis „Liedermacher“ und „Singer/Songwriter“, wenn überhaupt, nur am Rande. Umso unverständlicher ist es für mich, dass Sie in Ihrer Zeitung stattdessen einem Pamphlet zu diesem Thema Raum geben. Die Ausführungen von Sven Ferchow sind in jeder Hinsicht nicht von Sachkenntnis, sondern ausschließlich von Ignoranz und der offensichtlichen Abneigung des Autors gegenüber diesem Genre geprägt. Ein Blick in andere Veröffentlichungen von Ferchow zeigt auch, dass weder Liedermacher noch Singer/Songwriter zu seinen Themen gehören. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Und überspitzte persönliche Kommentare – unter diese Kategorie ist „Ferchows Fenstersturz“ ja wohl einzuordnen – haben durchaus ihre Berechtigung. Aber nur dann, wenn das zur Zielscheibe auserkorene Objekt auch ansonsten Gegenstand der Berichterstattung ist. Was in der nmz nachweislich nicht der Fall ist.
Ferchows Formulierungen sind an einigen Stellen zudem so emotional, dass sich eine sachliche Auseinandersetzung damit erübrigt.
Die nmz sollte sich lieber journalistisch mit den Themen „Liedermacher“ und „Singer/Songwriter“ beschäftigen. Im Unterschied zu Sven Ferchows Einschätzung gibt es dort nämlich viel zu entdecken – sowohl in musikalischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Tex-te. Eine ganze Reihe von internationalen und deutschsprachigen Veröffentlichungen sind dafür eindrucksvoller Beweis. Ein Kunze-Interview wie in der aktuellen Ausgabe ist übrigens kein Ersatz für eine kontinuierliche Berichterstattung.