Als erstes deutsches Unternehmen wurde die GEMA wegen Diskriminierung einer Mitarbeiterin verurteilt. Silke Kühne, Leiterin der Personalabteilung in Berlin, hatte geklagt, weil die GEMA sie bei einer Beförderung zugunsten eines männlichen Kollegen übergangen und sie über einen Zeitraum von sechs Jahren weniger verdient habe als Männer in gleicher Position.
Die Güte der Personalpolitik gilt als wichtiges Kriterium für die Qualität eines Betriebes. Dass diese Kennung vom GEMA-Vorstand wohl eher als unwichtig eingeschätzt wird, bewies die Hekersche Hire-and-fire-Beschäftigungs-Strategie gerade auf Führungsebene in den vergangenen Jahren - ohne dass dahinter sonderlich aufschlussreiche Kompetenz-Merkmale für die jeweilige Personalentscheidung erkennbar gewesen wären.
Ein Killer-Argument für die Besetzung von Direktoren-Posten wurde jetzt aufgedeckt, und das sogar gerichtsmäßig: Die Wahrscheinlichkeit, als Frau bei der GEMA in eine Spitzenposition aufzurücken, beträgt gefühlte ein Prozent. Im Rahmen eines Arbeitsgerichts-Prozesses errechnete ein Wissenschafts-Mathematiker als Gutachter eine 99-prozentige Wahrscheinlichkeit dafür, dass es kein Zufall sei, wenn bei der GEMA Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung benachteiligt werden. Dafür spricht auch die reale Situation: Zwar arbeiten 65 Prozent Frauen bei unserer geschätzten Verwertungsgesellschaft. In den letzten 30 Jahren hat es aber nur eine einzige geschafft, sich einen der 27 Chefsessel zu erobern.