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Make ESC great again

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Ferchows Fenstersturz 2017/06
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Großartig, liebe EU. Wirklich. Wie war das noch? Alle sind verschieden? Oder alle sind gleich? Und schon haben sämtliche öffentlich-rechtlichen Sender eine Legitimation für die Weiterführung der alljährlichen Inklusionsveranstaltung „ESC“ gefunden. Ein Verhaltensorigineller nach dem anderen betritt die Bühne, verprasst pro Sendesekunde 50.000 Euro und beweist eindrucksvoll, dass nicht alle den Waldkindergarten besuchen sollten.

Mal ehrlich. Der ESC geht in keinem europäischen Altersheim als Rosenmontagsveranstaltung durch. Jeder ESC-Teilnehmer würde von den Graukappen mit Krücken, Rollatoren und Sauerstofftanks von der Bühne geprügelt. Die wissen genau, warum sie das aus teils unerreichbaren Regionen übertragen. Und ist der Spuk vorbei, weint Deutschland. Zwar schon noch wegen der Wiedervereinigung, aber hauptsächlich wegen der sechs Mitleids­punkte, die man auch dem SV Darmstadt zum Verbleib in der Fußball-Bundesliga gegönnt hätte. Natürlich ist Weinen beim ESC gestattet.

Etwa, weil kein Verlass mehr auf das kommunistische Bollwerk beim Punkteschachern ist. Haben sich wohl durch Ausrichterrechte und ausländische Devisen (Stichwort: deutsche GEZ-Gebühren) saniert. Oder etwa wegen der deutschen ESC-Redaktion, die Jahr für Jahr versagt. Aber am jährlichen Pauschalurlaub hängt. Wäre Trump hier Intendant, würde die Redaktion seit Jahren Unkraut im ZDF-Fernsehgarten jäten und Andrea Kiewels Fußballen mit Hornhautfeilen hobeln: very bad job, so bad!

Kräftig ins Stofftaschentuch trompetet hat mitunter der EU-Softie und „Freund der Armen“: Martin Schulz. Nämlich just während der ESC Sieger 2017, der Portugiese Salvador Sobral, der neben einem an Sterbenslangweiligkeit erinnerndem Hauch von Lied noch von der Maskenbildner- Praktikanten zu einer verunglückten David Beckham-Gedächtnisfrise überredet wurde, irgendwas über die Jugendarbeitslosigkeit in Portugal, ausstehende EU-Zahlungen aus Deutschland und seine gar nicht mal so überraschend missglückte erste Liebe ins Mikro winselte.

Und dann schluchzt dieser Nerd, also Sobral, nicht Schulz, bei seiner Dankesrede noch, dass Musik so austauschbar wäre. Rundumschlag gegen die Konkurrenten quasi. Das ließ sich Alex Florea, der für Rumänien antrat, nicht gefallen. Sie wissen schon, Stichwort „Weinen“. Billige Theatralik, Marketingstricks und eine vorgetäuschte Herzkrankheit warf der Rumäne dem Portugiesen etwas grundschulig vor. Im Ernst, lieber Alex Florea. Wer mit einem Song namens „Yodel it“ antritt, der hat ganz andere Probleme. In diesem Kontext möchte ich darauf hinweisen: „Wenn Sie selbst depressiv sind oder Selbstmord-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge.“ Vielleicht muss doch Chris­tian Lindner den ESC übernehmen, die FDP ist ja am Höhepunkt. Leider sagt der ESC aber auch viel über Europas Menschen aus. Und ist nur noch mit Erich Mielkes unvergessenen Worten erträglich: „Ich liebe doch alle … alle Menschen“.

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