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Musikmesse: Krach for Kids?

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Musikalische Frühestförderung ist momentan in aller Munde (nicht nur in denen der wohl meinenden Pädagogen), flächendeckend diskutieren die Medien in fetten Lettern, dass ein aktiver Umgang mit Musik bis zu 21 Intelligenzbereiche eines Menschen beflügeln kann, und eine bundesdeutsche Musikschulkette, in der es dem Namen nach immer „lustig“ zugeht, verspricht Besagtes noch einmal zu toppen, indem sie für alle Minis Musik und Englisch im Paket anbietet. „Singlish-Kenntnisse“ waren auch für die jüngsten Gäste der diesjährigen Frankfurter Musikmesse von Nöten, denn dort lautete das Motto erstmals „Music for Kids“. Kids strömten tatsächlich in Scharen aus Kindergärten und Schulen, mindestens hundert sollten es gleichzeitig sein, damit bei den Shows im Zwei- bis Dreistundentakt laut Aussage der Veranstalter auch die rechte Stimmung aufkommen konnte.

Musikalische Frühestförderung ist momentan in aller Munde (nicht nur in denen der wohl meinenden Pädagogen), flächendeckend diskutieren die Medien in fetten Lettern, dass ein aktiver Umgang mit Musik bis zu 21 Intelligenzbereiche eines Menschen beflügeln kann, und eine bundesdeutsche Musikschulkette, in der es dem Namen nach immer „lustig“ zugeht, verspricht Besagtes noch einmal zu toppen, indem sie für alle Minis Musik und Englisch im Paket anbietet. „Singlish-Kenntnisse“ waren auch für die jüngsten Gäste der diesjährigen Frankfurter Musikmesse von Nöten, denn dort lautete das Motto erstmals „Music for Kids“. Kids strömten tatsächlich in Scharen aus Kindergärten und Schulen, mindestens hundert sollten es gleichzeitig sein, damit bei den Shows im Zwei- bis Dreistundentakt laut Aussage der Veranstalter auch die rechte Stimmung aufkommen konnte.Im Eingangsbereich der riesigen „Music for Kids-Halle“ durfte zunächst einmal nach Herzenslust rund um und über den „Klangkanal“ getobt werden. Dass es sich bei diesem gigantischen Röhrensystem um ein überdimensionales Percussioninstrument handelt, ging im allgemeinen Tohuwabohu größtenteils unter. Nach einer kurzen Einstimmung frei nach dem Motto „Hi kids, nice to see you, let‘s make music, o.k. the show must go on...“ wurde es sinnlich: Alle durften ausprobieren und miterleben, wie unterschiedlich und klanglich differenziert auf allen Kontinenten der Erde geklatscht und applaudiert wird. Dann öffnete sich der große schwarze Vorhang und wie im Winterschlussverkauf konnte der Run auf die Instrumente beginnen.

Doch so faszinierend all die physikalischen Klangerzeugungsphänomene theoretisch auch sein mochten, für den „Music for Kids“-Besucher, egal welchen Alters, blieben sie auf Grund des ohrenbetäubenden Lärms leider unerforscht. Fachleute hätten vermutlich bereits in der Planungsphase darauf hingewiesen, dass „Music for Kids“ und „unangeleitetes Herumtoben for Kids“ nicht wirklich kompatibel sind, in diesem Fall aber war eine Agentur am Werk, die sich bislang der Thematik „Kind und Mercedes“ gewidmet hat...

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