Nun soll also auch Wagners Bayreuth digital werden. Gemeint ist natürlich nicht das Ticketing (das ist schon lange auf dem Stand der Dinge – einschliesslich aller Wartelisten), sondern die Inszenierung. Für 2023 hat Jay Scheib, Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), den Auftrag bekommen, Parsifal digital aufzuarbeiten und mit Virtual Reality zu versetzen: „Wagner hat das Orchester verschwinden lassen, damit wir eine immer tiefere Verbindung zwischen der Musik und dem Bild aufbauen können. Ich denke, unser Job wird sein, das Theater verschwinden zu lassen oder zumindest so nah wie möglich an diese Erfahrung heranzukommen.“ (Scheib gegenüber dpa)
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Reihe 9 (#60) – Johohoe!
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Einen Vorgeschmack darauf gab er bereits diesen Sommer, als Siegfrieds Drachenkampf zum kurzweiligen Pausen-Spektakel wurde: Einmal selbst in bester Game-Ästhetik den Helden spielen dürfen. Für einen ganzen Abend aber bleibt Skepsis angesagt, denn mit einer VR-Brille sieht man ausschliesslich und für jeden gleich eine nur künstlich erschaffene, animierte Realität, während unser Auge und unsere Erwartungen bisher aus dem „unvollkommen“ Vorhandenen individuelle Bilder entstehen liessen.
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