Das ist zurzeit en vogue: Komponieren mit dem Internet. Es entstehen Internetsinfonien, vernetzte Krabbelstuben, Mailing-Prozeduren auf der Suche nach dem richtigen Ton. Auch das Münchner A.Devantgarde-Festival wagte wieder so einen Schritt. Etwa 20 weltweit vernetzte Komponis-ten saßen vor ihren Bildschirmen und hörten aus meist wohl schlechten Lautsprechern, was sie von ihren eingereichten Vorschlägen gerade zur klanglichen Schichtung beitrugen. „Sorry, we had a crash“ wurde von München aus in die weite Welt gemailt, ein anderer, dem Medium noch wenig Vertrauen Schenkender, bat darum, dass man ihm alle Schritte ganz einfach, gewissermaßen idiotensicher erklären sollte. Schnell rückte das Erklingende gegenüber solchen Kommunikationsverwirrungen in hintere Bereiche.
Das ist zurzeit en vogue: Komponieren mit dem Internet. Es entstehen Internetsinfonien, vernetzte Krabbelstuben, Mailing-Prozeduren auf der Suche nach dem richtigen Ton. Auch das Münchner A.Devantgarde-Festival wagte wieder so einen Schritt. Etwa 20 weltweit vernetzte Komponis-ten saßen vor ihren Bildschirmen und hörten aus meist wohl schlechten Lautsprechern, was sie von ihren eingereichten Vorschlägen gerade zur klanglichen Schichtung beitrugen. „Sorry, we had a crash“ wurde von München aus in die weite Welt gemailt, ein anderer, dem Medium noch wenig Vertrauen Schenkender, bat darum, dass man ihm alle Schritte ganz einfach, gewissermaßen idiotensicher erklären sollte. Schnell rückte das Erklingende gegenüber solchen Kommunikationsverwirrungen in hintere Bereiche.Nicht was erklang, war spannend, sondern warum und wie etwas in Gang kam. Freilich hätte es des Internets gar nicht bedurft, denn alle Materialien lagen abrufbereit fein säuberlich im Münchner Computer gespeichert. Und ob die Komponisten nun entschieden, dass etwas Musik von ihnen gespielt werden sollte oder ein von ihnen gewählter Text auf der Leinwand erscheint, war eher pragmatischen als ästhetischen Gesichtspunkten unterworfen. Ähnlich ergeht es derzeit noch allen Internet-Projekten und der Mentor der Aktion, Moritz Eggert, betonte denn auch, dass es das Internet-Werk im Grunde noch gar nicht gibt. Recht hat er, aber Spaß macht es, in dieser neuen Kinderstube der Kommunikation eigene Türmchen zu bauen. Und wenn sie zusammenpurzeln, dann ist das Vergnügen doppelt groß.Und purzeln tut noch viel im Internet. Das Suchprogramm „google“ zum Beispiel bietet neuerdings ein automatisches Übersetzungsprogramm an. Auch hier gibt’s viel zu schmunzeln: Da lesen sich zum Beispiel „the great bassist Ray Brown“ als „das große bassistsstrahlbraun“, der „double bass“ wird brav zum „doppelten Bass“, Miles Davis wird zu Meilen Davis und Chick Corea mutiert gar zum Küken Corea. Und angesichts solcher Übermittlungsprobleme hatte das, was beim Münchner Internetprojekt herauskam, schon fast einen Profistatus.
siehe auch Cage im Cyber-Quirl