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Workshop zur App „Tagtool“ im „Deep Space 8K“ des Ars Electronica Centers Linz (siehe auch das Editorial auf Seite 1). Foto: Juan Martin Koch
Workshop zur App „Tagtool“ im „Deep Space 8K“ des Ars Electronica Centers Linz (siehe auch das Editorial auf Seite 1). Foto: Juan Martin Koch
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Theos Entengrütze

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Nachschlag 2019/04
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Linz: Dank einer schlichten App können unglaublich viele Rohstoffe gespart werden, ganz abgesehen von Elektrizität, die durch passives Musikhören verschleudert wird. Mit Pad oder Phone und sparsamen Leuchtdioden als Projektoren werden zu live gespiel­ten Klängen Bilder in Fassadengröße generiert, die sich auf Wände aller Art beamen lassen. (siehe unser Foto).

Trostlose Wohnsilos, sterile Reihenhäuser oder die Betonklötze von Ämtern, Parkhäusern und Schulen lassen sich so ad hoc in ständigem farbigem Wechsel und mit fantasievollen Klängen untermalt in lebendige Stadtarchitektur verwandeln. Finanziert werden soll diese künstlerische Belebung unserer Umwelt von der Bertelsmann-Group, die gerade wieder einen neuen zwölfstelligen Gewinnzuwachs vermelden konnte.

Stuttgart: Baden-Württembergs Minis­terpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) fordert von der schwarz-roten Bundesregierung mehr Tempo bei der Förderung der Künstlichen Intelligenz (KI). Ohne Bundesmittel könnten die Bundesländer sich in diesem Bereich nicht international konkurrenzfähig aufstellen. Andere Länder wie die USA und China investierten wesentlich mehr und scheffelten dank ihrer KI-generierten Hitparaden Unsummen. „Die Langsamkeit, mit der das die Bundesregierung macht, lässt mich allmählich verzweifeln“, sagte Kretschmann in Ochsenhausen. Mit zunehmendem Alter bin ich auf KI dringend angewiesen. Ich kann mir die gesammelten Texte des evangelischen Gesangbuches nicht mehr auswendig merken. Und bei der Interpretation von Mozarts Klaviersonaten schlage ich statt des ‚c‘ jetzt immer ein ‚b‘ an, oder ein ‚fies‘. Ich komme einfach nicht mehr in die Gänge.“ Deshalb hat das grün-schwarze Kabinett in Stuttgart jetzt ein Paket mit einem Volumen von 20 Millionen Euro zur Förderung der Künstlichen Intelligenz beschlossen.

Neubrandenburg: Das Gelände des ehemaligen Panzerreparaturwerks „Stalin-Tschüssikowski“ in Neubrandenburg wird im Sommer zum „musikalischen Kreativraum“. Die Klassik-Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und die Junge Norddeutsche Philharmonie laden ab 26. Juli erstmals zu einem „Detect Classic Festival“ ein. Drei Tage sollen junge Musiker und Musikschaffende unterschiedlicher Genres am Tretminensee mit Klassik, elektronischer und anderer Livemusik experimentieren und die alten Panzerhallen in Fantasiewelten verwandeln. „Das soll vor allem junges Publikum stärker als bisher anlocken“, sagte Panzerfahrer Piefelspütz. Das neue Format sei für Freigeis­ter, Entdecker, Neugierige, Junge und Junggebliebene sowie als Treffpunkt der kreativen Szene gedacht. „Hier haben Gäste die Möglichkeit, die spannendsten Solisten, junge Ensembles und Orchester in einem Festivalumfeld zu erleben, das auf Innovation, Neugier und Experimentiergeist setzt.“ Im Beiprogramm gibt es Panzer-Rennen, Stalin-Orgelimprovisation und Neutronenbomben-Verstecken.

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