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Zu nmz 9/12 S. 13, „Orchester gibt es nicht nur im Südwesten“
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Zwei Leserkommentare zum Thema.

Als „deprimierend“ und „niederschmetternd“ kommentiert Bojan Budisavljevic die Antworten der Rundfunkanstalten auf die nmz-Umfrage zu Situation und Plänen der ARD-Klangkörper.

„Beschämend“ will ich hinzufügen, wenn ich die Reaktionen von Bayerischem und Hessischem Rundfunk in Bezug auf die Programmgestaltung hinsichtlich Schwerpunktbildung und Gegenwartsmusik lese. Es musste doch klar sein, dass da nicht ein Redakteur einfach zu seinem Vergnügen und für sich persönlich Spielpläne erfragt -- den man also mit Online-Links bzw. Broschüren (per Post) abspeisen darf --, sondern dass die nmz als angesehenes Publikationsorgan Auskünfte einholt und aussagekräftige Informationen weitergeben möchte.

Was ist hinter solchem Verhalten von Pressestellen (die Unterzeichner erscheinen darin hoch positioniert) zu vermuten? Überheblichkeit? Bequemlichkeit? Unfähigkeit, eine Aussagesubstanz in wenige Sätze zu fassen? Oder gar musikalische Unkenntnis, um die eigenen Links/Broschüren auf die gestellten Fragen hin gültig auszuwerten? 

Man hätte die Gelegenheit als Chance zu guter Eigendarstellung und –werbung nutzen können (wie in demselben Artikel zwei andere Sendeanstalten beispielhaft vorführen). Angesichts solchen Dienst(un)eifers bei BR und HR könnte man beinahe auf den Gedanken kommen, diese Pressestellen offenbaren Potential für Einsparungsmaßnahmen in den eigenen Abteilungen.

Claus Christianus, Puchheim

Kulturlos

Es ist sehr zu begrüßen, dass die nmz mit viel Einsatz gegen den Abbau von Kultur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk protestiert und die Fusion zweier Orchester zu verhindern versucht. Vielleicht kann die nmz auch der armen Musik (Kunstmusik) im Fernsehen behilflich sein? Sie wurde bei der im Mai des vergangenen Jahres erfolgten Umstellung des Programms vom Kultursender „Theaterkanal“ auf den ZDF.kultur-Sender (da steht Kultur drauf, ist aber kaum mehr darin zu finden) vertrieben. Während auf ZDF.kultur täglich ein paar Stunden Pop und Rock mit allen Unter- und Abarten läuft, ist die Musik nun heimatlos. Sie hat keinen festen Sendeplatz, erscheint nur selten mal hier, mal dort und leider manchmal auch zugleich auf zwei ARD-Sendern mit beispielsweise den Eröffnungskonzerten von zwei verschiedenen Festivals. 

Dann hat man zusätzlich zum Frust noch die Qual der Wahl. Auf musikalischem Gebiet ist so viel los in Deutschland und man erfährt kaum etwas davon. Es gibt landauf und landab Festivals, insbesondere auch in den nicht mehr so neuen Bundesländern, dazu Orchester- und Chortreffen von und für Jung und Alt, Wettbewerbe, „Jugend musiziert“, Treffen junger Talente, Schlosskonzerte u.s.f. Leider sind die Senderchefs, die Intendanten und Intendantinnen auch der Radio-Kultursender mehr auf Quote als auf Qualität bedacht. 

Nur gut, dass es die Kultursender im Radio noch (!) gibt.

Renate Röhr, Laubach

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