Auf der GEMA-Mitgliederversammlung Ende Juni 2006 in Berlin hielt der Sprecher des Vorstands, Jürgen Becker, eine Rede über das 72. Geschäftsjahr der GEMA. Seine Ausführungen über den Schutz des geistigen Eigentums waren deutlich und verdienen es, im Folgenden in Auszügen als nmz-Wortlaut zitiert zu werden.
Mein Appell richtet sich (…) von hier aus an die Frau Bundeskanzlerin: Lassen Sie Ihrem beherzten Eintreten für den Schutz des geistigen Eigentums in China Taten in Deutschland folgen! Wer in China die Bedeutung des geistigen Eigentums anmahnt, muss im eigenen Land mit gutem Beispiel vorangehen. Beseitigen Sie deshalb das den Urhebern drohende Unrecht. Mein Appell richtet sich auch an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages: Nehmen Sie Ihren Auftrag als Volksvertreter und damit auch als Vertreter der Urheber so wahr, dass der drohende Raubbau am Vergütungsrecht für das geistige Eigentum der schöpferischen Menschen in Deutschland, die Garanten für unsere kulturelle Vielfalt sind und auf die wir stolz sein dürfen, gestoppt wird. Wenn am 29. Juni im Bundestag wie geplant die erste Lesung des Entwurfs des „Zweiten Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft“ stattfindet, so können Sie als Abgeordnete des Deutschen Bundestages den Beweis antreten, dass Sie sich für den Schutz des geistigen Eigentums in Deutschland verantwortlich fühlen. Verhindern Sie im Zuge des parlamentarischen Verfahrens einen Gesetzesentwurf, der die Interessen der Industrie an der Erzielung wirtschaftlicher Gewinne höher bewertet als den berechtigten Anspruch auf angemessene Vergütung.