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Dee Dee Bridgewater singt Weill

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Seit den 40er-Jahren gehören die Lieder des „Dreigroschenoper“-Komponisten Kurt Weill zum „Great American Songbook“. Und doch verbindet die Jazzer eher eine etwas unglückliche Liebe mit den Songs. Losgelöst vom Theaterkontext verlieren sie manchmal ihre Magie. Nur wenige der Lieder aus Berlin und vom Broadway wurden deshalb zu wirklichen Jazzstandards: „Mack The Knife“, „September Song“, „My Ship“ oder „Speak Low“. Die Liste der Interpreten reicht von Bertolt Brecht und Lotte Lenya über Gil Evans und Miles Davis bis zu Charlie Haden und Betty Carter. Zwei geglückte Tribute-Alben – produziert von Hal Willner – führten in den 80ern und 90ern zu einer Weill-Renaissance, an der Jazzer wie Charlie Haden oder John Zorn beteiligt waren. Und nun hat sich also auch Dee Dee Bridgewater an Weill herangewagt. Der „link“ dürfte „Mackie Messer“ gewesen sein, der Gassenhauer, den einst auch „Dear Ella“ verjazzt hatte. Zum verspielten Showstopper gerät ihr der Drei-Groschen-Song auf ihrem Weill-Album „This Is New“ (Verve), „Pink Panther“-Pfotenspuren eingeschlossen. Und natürlich guckt ihr dabei auch „Mack“ Satchmo über die Schulter, was in Ordnung ist. Die großen Balladen werden von ihr leider hier hastig vergeigt, wie „Lost In The Stars“. Bei ihrem „Youkali“-Tango gerät Sehnsucht gar zur Pose. Einst in den 70ern hatte Dee Dee Bridgewater im Musical „The Wiz“ die gute Hexe Glinda verkörpert. Von deren magischen Kräften ist bei dieser herzlosen – und leider auch langatmigen – Produktion nur noch wenig übrig geblieben. Vielleicht bringt Dee Dee Bridgewater Kurt Weill aber live zum Strahlen.

Seit den 40er-Jahren gehören die Lieder des „Dreigroschenoper“-Komponisten Kurt Weill zum „Great American Songbook“. Und doch verbindet die Jazzer eher eine etwas unglückliche Liebe mit den Songs. Losgelöst vom Theaterkontext verlieren sie manchmal ihre Magie. Nur wenige der Lieder aus Berlin und vom Broadway wurden deshalb zu wirklichen Jazzstandards: „Mack The Knife“, „September Song“, „My Ship“ oder „Speak Low“. Die Liste der Interpreten reicht von Bertolt Brecht und Lotte Lenya über Gil Evans und Miles Davis bis zu Charlie Haden und Betty Carter. Zwei geglückte Tribute-Alben – produziert von Hal Willner – führten in den 80ern und 90ern zu einer Weill-Renaissance, an der Jazzer wie Charlie Haden oder John Zorn beteiligt waren. Und nun hat sich also auch Dee Dee Bridgewater an Weill herangewagt. Der „link“ dürfte „Mackie Messer“ gewesen sein, der Gassenhauer, den einst auch „Dear Ella“ verjazzt hatte. Zum verspielten Showstopper gerät ihr der Drei-Groschen-Song auf ihrem Weill-Album „This Is New“ (Verve), „Pink Panther“-Pfotenspuren eingeschlossen. Und natürlich guckt ihr dabei auch „Mack“ Satchmo über die Schulter, was in Ordnung ist. Die großen Balladen werden von ihr leider hier hastig vergeigt, wie „Lost In The Stars“. Bei ihrem „Youkali“-Tango gerät Sehnsucht gar zur Pose. Einst in den 70ern hatte Dee Dee Bridgewater im Musical „The Wiz“ die gute Hexe Glinda verkörpert. Von deren magischen Kräften ist bei dieser herzlosen – und leider auch langatmigen – Produktion nur noch wenig übrig geblieben. Vielleicht bringt Dee Dee Bridgewater Kurt Weill aber live zum Strahlen. Tour-Termine: 13.4. Leipzig, Gewandhaus; 18.4. Hamburg, Musikhalle; 19.4. Berlin, Haus der Kulturen der Welt; 20.4. Baden-Baden, Festspielhaus; 21.4. Frankfurt, Alte Oper; 24.4. Stuttgart, Liederhalle; 26.4. München, Philharmonie; 27.4. Köln, Philharmonie.

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