Nachdem die ECHO Musik-Preise aufgelöst worden sind und nun auch die Verleihung des ECHO Jazz-Preises 2018 abgesagt wurden, meldeten sich am 21. Mai 2018 die Jazz-ECHO-Preisträger Charlotte Greve, Céline Rudolph, Sebastian Sternal, Sebastian Gramss, Hanno Busch, Lukas Bamesreiter, Richard Friedrich Schwartz und Markus Stockhausen gemeinsam zu Wort. Die nmz druckt die Erklärung im Wortlaut:
„Uns eint die Freude über den Erhalt des ECHO Jazz-Preises, der aufgrund einer Juryentscheidung und unabhängig von Verkaufszahlen vergeben wurde. Wir alle bedauern, dass der ECHO Jazz-Preis durch die Erschütterungen des ECHO Pop in Mitleidenschaft gezogen und nun zum letzten Mal vergeben wurde. Musik ist ein wundervolles Medium. Sie dazu zu nutzen, um diskriminierende Inhalte zu verbreiten, verurteilen wir klar. Als Jazzmusiker vertreten wir eine Musikform, die Weltoffenheit, Toleranz und Völkerverständigung zum Ausdruck bringt, die eine hohe integrative Kraft hat. Inhaltlich ist die Entscheidung des Bundesverbandes der Musikindustrie nachvollziehbar, formal ist aber durch die Absage nun auch der ECHO-Jazzpreisverleihung eine eigenartige Situation entstanden. Denn ein zentraler Aspekt des undotierten Preises, nämlich eine positive Öffentlichkeitswirkung, entfällt dadurch. Zudem wäre eine persönliche Übergabe der Preise nicht nur schön, sondern vor allem uns Musikern gegenüber respektvoll gewesen. Bleibt zu hoffen, dass ein neuer, zukünftiger Preis in allen Sparten, Pop, Klassik und Jazz, eine Auszeichnung wird, die ganz bewusst die Qualität und Inhalte der Musik hervorhebt und so unanfechtbar wird.“
Nikolaus Neuser, Vorsitzender der Union Deutscher Jazzmusiker verwies in einer Presseerklärung darauf, dass der ECHO JAZZ bereits vor der aktuellen Diskussion um den Musikpreis ECHO wiederholt in der Kritik stand. In einer geplanten Neuausrichtung sieht er eine große Chance, „eine erfolgreiche, auf Qualität ausgerichtete und von der Jazz-Szene akzeptierte Auszeichnung der Musikwirtschaft zu konzipieren, an dessen Entwicklung maßgeblich auch die Musikerinnen und Musiker beteiligt sein sollten.“