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Popstar des Jazz: Till Brönner bespielte mit seinem Quintett die Blohm + Voss Werft. Foto: Thomas Krebs
Popstar des Jazz: Till Brönner bespielte mit seinem Quintett die Blohm + Voss Werft. Foto: Thomas Krebs
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Hafen-City, bespielt

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Das erste Elbjazz Festival in Hamburg
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Risse gibt es zwar im Baukörper der Elbphilharmonie, aber nicht in den Kooperationen der Hamburger Musikveranstalter. Beim gemeinsamen Konzert für das Richtfest der Elbphilharmonie und anlässlich der Eröffnung von Elbjazz kamen 2.500 Besucher, die der NDR Bigband und ihrem Gastsolisten Trilok Gurtu sowie anschließend der portugiesischen Fado-Sängerin Mariza zuhörten. Beiden Veranstaltern war es gelungen, Good News aus der Freien-, Hanse- und Musik-Stadt Hamburg in die Republik zu senden.

Diese standen am Festivalwochenende Ende Mai im Kontrast zu den schlechten Nachrichten aus dem nur 100 Kilometer entfernten Salzau. Das Sparpaket der Landesregierung Schleswig-Holstein sieht nicht nur Kürzungen beim Schleswig-Holstein Musikfestival vor, sondern auch das angegliederte Festival Jazz-Baltica ist in seiner Existenz bedroht. Die Nachricht bewegte den Elbjazz-Stargast Till Brönner während seines Konzerts auf der Open-Air Bühne Blohm + Voss zu einer zaghaften kulturpolitischen Ansage. „Diese Musik wird nicht sterben.“ Und zum Premierenpublikum von Elbjazz: „Sie tragen eine große Verantwortung. Sie müssen den Namen dieses einzigartigen Festivals in die Welt hinaustragen!“

Einzigartig ist Elbjazz aus mehreren Gründen. Endlich bekommt Hamburg ein Jazzfestival mit überregionaler Ausstrahlung. Einzigartig ist aber auch das Konzept des neuen Festivals. Angesiedelt in der Hafen-City verleihen Spielorte wie Stückgutfrachter MS Bleichen, die Blohm + Voss-Werft, die Deichtorhallen, das Stage Theater oder das Museumsschiff Cap San Diego dem Festival einen ganz besonderen Charme. Bereits das Pendeln zwischen den Bühnen wurde zum Erlebnis. Bei Sonnenschein, aber auch herber Nachtkälte, waren 15 Barkassen auf neun Linien für Elbjazz im Einsatz und schipperten die Gäste von Bühne zu Bühne. Die Big Names Till Brönner, Manu Katché oder Deodato spielten unter freiem Himmel bei Blohm + Voss, Experimentelles und Schräges wie die Musik von Arun Gosh, Tango Crash, Burnt Friedman und Jaki Liebezeit sowie von Farmers Market  – der zur Zeit wohl besten Hochzeitskapelle der Welt – konnten auf der unterhalb des Wasserspiegels liegenden Bühne im Laderaum der Cap San Diego rezipiert werden.

Für den Jazz entdeckt wurde das aparte Stage Kehrwieder Theater, eine geeignete Club-Bühne für kammermusikalische Spitzenprodukte etwa von Bobo Stenson, Anke Helfrich, Lisa Bassenge oder dem Studnitzky Trio. Mit seinem Rotlicht-Charme war das Stage-Theater aber auch idealer Ort für Soul und Funk diverser Couleur bis in den frühen Morgen. Für eher transzendente Jazzidiome wie die von Bugge Wesseltoft, Heinz Sauer, Michael Wollny oder Wolfgang Muthspiel erwies sich die Hauptkirche St. Katharina als Anziehungspunkt.

Eine Begegnung der besonderen Art fand im Foto-Museum Deichtorhallen statt. Umgeben von den Exponaten spielten das Perkussionsensemble Elbtonal Percussion vor einem begeisterten Publikum und anschließend konnte man gemeinsam mit den Streichern des Ensemble Resonanz einen musikalischen Wandelgang durchs Museum machen. Hier begegneten sich Jazz und Neue Musik ohne Scheuklappen, quasi ideologisch unbeschwert.

„Klang“, das Hamburger Projekt des Netzwerk Neue Musik, hatte neben den Deichtorhallen seinen mobilen Klang-Container aufgebaut und steuerte mit Konzerten junger Jazzschlagzeuger und Perkussionisten aus der E-Musik ihren Klang-Beitrag zum Elbjazz-Sound bei.  Nächster Festivaltermin ist der 27. und  28. Mai 2011.

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