Man kann nur ahnen, wie jung die Marktsegment-Käuferschicht mittlerweile ist, wenn zwei Jungs und zwei Mädchen, zwischen 15 und 16 Jahre alt, als ABBA-Revival-Band in die Hitparaden promotet werden. Perfekt dienen die A*Teens als unbefleckte Projektionsfläche für Kinder mit ersten Pickel- und Kuss-Aufregungen. Die reinliche Unschuld, mit der sie durch das Video hüpfen, spiegelt sich auch im Sounddesign des Stückes: Es verwertet alle gängigen hellen, kristallinen Synthi-Elemente, durchwirkt von synthetischem Glöckchengebimmel. Auf 70er-Nostalgie zielt man hier erst kaum. Denn vom Sound der Original-ABBAs ist nur noch ein kleines Klavier-Sample im C-Teil übrig, die Gesangsphrasierungen sind auf die geraden Zählzeiten geglättet. Und natürlich darf die Frage aufgeworfen werden, ob es tatsächlich die Stimmen dieser vier Kinder sind, die man da hört.
Man kann nur ahnen, wie jung die Marktsegment-Käuferschicht mittlerweile ist, wenn zwei Jungs und zwei Mädchen, zwischen 15 und 16 Jahre alt, als ABBA-Revival-Band in die Hitparaden promotet werden. Perfekt dienen die A*Teens als unbefleckte Projektionsfläche für Kinder mit ersten Pickel- und Kuss-Aufregungen. Die reinliche Unschuld, mit der sie durch das Video hüpfen, spiegelt sich auch im Sounddesign des Stückes: Es verwertet alle gängigen hellen, kristallinen Synthi-Elemente, durchwirkt von synthetischem Glöckchengebimmel. Auf 70er-Nostalgie zielt man hier erst kaum. Denn vom Sound der Original-ABBAs ist nur noch ein kleines Klavier-Sample im C-Teil übrig, die Gesangsphrasierungen sind auf die geraden Zählzeiten geglättet. Und natürlich darf die Frage aufgeworfen werden, ob es tatsächlich die Stimmen dieser vier Kinder sind, die man da hört.TOM JONES with MOUSSE T.: Sexbomb (V2)
Eine simple, augenzwinkernde Selbstironie, dazu ein individueller Vocalsound, und der 59-jährige Waliser Entertainer kann sich ohne Respektverlust ein Album mit Popstars aus der eigenen Enkelgeneration und erst recht eine Single namens „Sexbomb" erlauben. Der deutsche Erfolgsproduzent Mousse T ließ es sich nicht nehmen, dafür einen klassischen uptempo-Las Vegas-Groove mit einfachen, sukzessiv einsetzenden Bläsersätzen samt obligatorischer Hammondorgel zu produzieren. Die Gesangslinie mit „One-Word-Refrain" lässt bei aller Reduktion Jones‘ stilsicherer Phrasierung Raum, während das unvermeidliche Knurren und Shouting einfach per zweiter Spur dazwischen platziert wird. Das Video zeigt allerdings eines: Die „Sexbombs" schmeißen sich heutzutage nicht mehr an den Sänger, sondern an den Produzenten ran. Oder liegt’s doch am Alter?