Gerade dachte man noch, der Trend zur Neuen Deutschen Welle klänge wieder ab. Da prescht dieses sich so wild gebärdende Quintett aus den von der Industrie gut observierten Berliner Hinterhöfen hervor. Mia klonen den Sound der Band Ideal eins zu eins, vom stampfenden Uptempo-Beat bis zur Rhythmus-Gitarre, die die unbetonten Zählzeiten als Ska-Referenz markiert. Und die Sängerin, die sich Mieze nennt, krakeelt sich ihrem Namen entsprechend kratzbürstig und rotzig durch die simple Hauruck-Nummer, die aus Versatzstücken wie „Keine Zeit zu verlier’n“, „Du weißt es wird passier’n“ doch nur eine diffuse Mahnung an den trägen Lover vom Stapel lässt. Wer den kurzen Texteinlassungen „Achtung: Ehrlich!“ glaubt, der wird in diesem Lied auch ein authentisches „Berlin-Feeling“ nachvollziehen wollen. Alle anderen erkennen, dass jede Berliner Straßenkreuzung mittlerweile ihre eigene Klischeekultur in sich birgt.
Gerade dachte man noch, der Trend zur Neuen Deutschen Welle klänge wieder ab. Da prescht dieses sich so wild gebärdende Quintett aus den von der Industrie gut observierten Berliner Hinterhöfen hervor. Mia klonen den Sound der Band Ideal eins zu eins, vom stampfenden Uptempo-Beat bis zur Rhythmus-Gitarre, die die unbetonten Zählzeiten als Ska-Referenz markiert. Und die Sängerin, die sich Mieze nennt, krakeelt sich ihrem Namen entsprechend kratzbürstig und rotzig durch die simple Hauruck-Nummer, die aus Versatzstücken wie „Keine Zeit zu verlier’n“, „Du weißt es wird passier’n“ doch nur eine diffuse Mahnung an den trägen Lover vom Stapel lässt. Wer den kurzen Texteinlassungen „Achtung: Ehrlich!“ glaubt, der wird in diesem Lied auch ein authentisches „Berlin-Feeling“ nachvollziehen wollen. Alle anderen erkennen, dass jede Berliner Straßenkreuzung mittlerweile ihre eigene Klischeekultur in sich birgt. Sophie Ellis-Bextor: Murder On The DancefloorPures Entertainment, – die junge Britin mit dem Charme einer Geena Davis oder Meret Becker (zwischen staksig-robust und elegant-mondän) hat begriffen, dass es nur augenzwinkernden Kontrast braucht, um zeitgenössischen Pop angenehm zu machen. Ihre zweite Single entlehnt den entspannt swingenden Beat zwar von ihrem Kooperationshit „Groovejet“ mit Spiller. Darüber machen sich aber zum einen die Streicher wieder einmal ganz gut, der leicht blasierte und überhaupt nicht hysterische Gesang gibt mit der Melodieführung dem Groove einfach nur ein wenig Schub – und das Video dazu ist eine ebenso angenehme Freude im selbstdarstellerischen Einerlei dieser Tage. Denn mit kleinen amüsanten Attentaten im Tanz-Wettbewerb schaltet Miss Ellis-Bextor nicht nur ihre Mitbewerber, sondern auch jene Überambitioniertheit aus, die Pop oft so nervtötend als Leistungssport anpreist.