Die Rockband aus Oxford, die im vergangenen Jahr mit dem Progressive-Rock-Album „Kid A“ die große Verweigerungswende vollzogen hatte (keine Singleauskopplung, kaum Interviews und Promo-Fotos), lässt die Zügel nun wieder etwas schleifen. Das Attribut „progressiv“ bieten sie aber nach wie vor an: Die Vorabsingle zum neuen Album legt sich so offensichtlich quer zu den Chartsrhythmen dieser Zeit, dass es schon fast aufdringlich ist. So aufdringlich wie Sänger Thom Yorke, wenn er mit seiner hellen Stimme Leid und Einsamkeit jault, zunächst zum verlorenen Piano, ab dem B-Teil auch zum Füllhorn-Arrangement voller Streicher. Der verstopft-verstolperte Artrock-Rhythmus, der das begleitet, hat ja durchaus seinen altmodischen Reiz. Im Zusammenhang mit den Bildern des Videos jedoch, das mit unfertigen Digitalschablonen in überschwemmten Zivilisationen den Stillstand zwischen Weltende und Evolutionsbeginn einfangen will, kippt die Nummer über den Rand des Kitsches.
Die Rockband aus Oxford, die im vergangenen Jahr mit dem Progressive-Rock-Album „Kid A“ die große Verweigerungswende vollzogen hatte (keine Singleauskopplung, kaum Interviews und Promo-Fotos), lässt die Zügel nun wieder etwas schleifen. Das Attribut „progressiv“ bieten sie aber nach wie vor an: Die Vorabsingle zum neuen Album legt sich so offensichtlich quer zu den Chartsrhythmen dieser Zeit, dass es schon fast aufdringlich ist. So aufdringlich wie Sänger Thom Yorke, wenn er mit seiner hellen Stimme Leid und Einsamkeit jault, zunächst zum verlorenen Piano, ab dem B-Teil auch zum Füllhorn-Arrangement voller Streicher. Der verstopft-verstolperte Artrock-Rhythmus, der das begleitet, hat ja durchaus seinen altmodischen Reiz. Im Zusammenhang mit den Bildern des Videos jedoch, das mit unfertigen Digitalschablonen in überschwemmten Zivilisationen den Stillstand zwischen Weltende und Evolutionsbeginn einfangen will, kippt die Nummer über den Rand des Kitsches.Lil Bow Wow: Bow Wow (That’s my Name)Kinderpop, wo man auch hinschaut. Nun hat’s auch den Großer-Macker-HipHop erwischt. Chet Lamar Moss ist 14 Jahre alt und beginnt für seine Karriere erst einmal mit dem üblichen Selbstvorstellung-Rap zum üblichen schwerfälligen Beat. Ein paar Klaviertöne markieren die harmonische Redundanz, ein kleines Flöten- und Streichermotiv unterstützt den Refrain, der Rest ist die unfreiwillige, aber doch endgültige Bloßlegung des „Respect“-BlaBlas angehender HipHop-Gangstas als Kinderkacke. Früh übt sich… und so weiter. Im Video wird dazu auf der einen Seite die seriöse Black-Culture-Forderung „Get educated“ gekickt: Die Schulbank ist definitiver Hort der Langeweile und die Lehrerin ein geträumtes Sex-Chick. Und Lil Bow Wows Mentor und Entdecker, Snoop Dogg, darf sich auch mal wieder in Szene setzten.