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Neues, klares, unverwechselbares Profil

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Nils Landgren will als neuer Leiter des JazzFestes Berlin neue Akzente setzen
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Posaunist ist Nils Landgren seit gut 30 Jahren, künstlerischer Leiter des JazzFestes Berlin erst seit ein paar Monaten. Und dies auch nur für den diesjährigen Neuanfang des in die Jahre gekommenen JazzFestes. Wenn der 44-jährige Schwede von seinen Plänen und der Neu-Konzeption des Festivals erzählt, ist er trotzdem so begeistert, als würde er von seinen großen Vorbildern auf der Posaune erzählen. Er plane ein Jazz-Festival, das mit Tanzeinlagen und Multimedia-Kunst auch ein buntes „Fest für die Augen“ sein solle, sagt der Posaunist, der wegen seines feuerroten Instruments „Mr Red Horn“ genannt wird. Neben großen Namen – im Gespräch war in den letzten Monaten unter anderem die isländische Pop-Sirene Björk – verspricht Landgren für Anfang November Auftritte von jungen, bislang unbekannten Musikern, die man so nur beim JazzFest Berlin zu hören bekommen werde. Mehr will er derzeit noch nicht verraten.

Posaunist ist Nils Landgren seit gut 30 Jahren, künstlerischer Leiter des JazzFestes Berlin erst seit ein paar Monaten. Und dies auch nur für den diesjährigen Neuanfang des in die Jahre gekommenen JazzFestes. Wenn der 44-jährige Schwede von seinen Plänen und der Neu-Konzeption des Festivals erzählt, ist er trotzdem so begeistert, als würde er von seinen großen Vorbildern auf der Posaune erzählen. Er plane ein Jazz-Festival, das mit Tanzeinlagen und Multimedia-Kunst auch ein buntes „Fest für die Augen“ sein solle, sagt der Posaunist, der wegen seines feuerroten Instruments „Mr Red Horn“ genannt wird. Neben großen Namen – im Gespräch war in den letzten Monaten unter anderem die isländische Pop-Sirene Björk – verspricht Landgren für Anfang November Auftritte von jungen, bislang unbekannten Musikern, die man so nur beim JazzFest Berlin zu hören bekommen werde. Mehr will er derzeit noch nicht verraten.Natürlich gibt es leichtere Aufgaben als die Rundumerneuerung eines in Würden ergrauten Jazzfestivals. Noch dazu, wenn es sich nicht um irgendein Jazzfestival, sondern um das älteste und lange Zeit auch renommierteste deutsche Jazzfestival handelt: Immerhin wurde das JazzFest Berlin 1964 von Joachim-Ernst Berendt gegründet, dem mittlerweile verstorbenen Musik-Publizisten und „deutschen Jazz-Papst“. Dass das Festival unter dem „grand old man“ des deutschen Jazz, Landgrens Posaunen-Kollegen Albert Mangelsdorff, in eine Krise aus Besucherrückgang und Bedeutungsschwund geriet, hing nur zum Teil mit Mangelsdorff zusammen. Schließlich hatten andere Jazz-Festivals auch landauf landab mit ähnlich gelagerten Problemen zu kämpfen: rückläufiges Publikumsinteresse, älter werdendes Stammpublikum und die schwierige Frage der Programmausrichtung zwischen Jazz-Purismus und weltmusikalischer Beliebigkeit.

Für ein neues, klares, unverwechselbares Profil des neuen JazzFestes Berlin soll die von Joachim Sartorius, dem Leiter der Berliner Festspiele, entwickelte Neukonzeption sorgen. Der Neuansatz, mit dem sich das JazzFest Berlin der globalen Vielfalt des Jazz öffnen will, sieht im jährlichen Turnus mit jeweils wechselnden künstlerischen Leitern eine Art „Weltumrundung“ des Jazz vor. In diesem Jahr holt sich das JazzFest die derzeit wohl aufregendste Jazz-Region nach Berlin, für die Namen wie Jan Garbarek, Esbjörn Svensson, aber auch Landgren stehen: Skandinavien. Kein Zufall also, dass der diesjährige künstlerische Leiter aus Schweden kommt und Landgren heißt.

Als Kenner des skandinavischen Jazz glaubt Landgren auch das Geheimnis für dessen Erfolg zu kennen: „Im skandinavischen Jazz passiert viel mehr als anderswo, weil bei den Musikern dort das Alter eine viel geringere Rolle spielt.“ Junge und alte Jazzer spielten dort nicht allein untereinander, sondern auch miteinander. In Stockholm lasse sich das Fehlen jazztypischer Berührungsängste bereits am Namen mancher Clubs ablesen. So trägt der Spielort der Stockholmer Avantgarde-Szene den nicht unbedingt avantgardistischen Namen „Glenn-Miller-Cafe“.

Für seinen Job als reisender Festivalorganisator, dem der Laptop zu einer Art zweitem Instrument neben der Posaune geworden ist, könne er auf eine langjährige Festivalerfahrung zurückgreifen. Der Posaunist verweist auf sein langjähriges Mitwirken bei „Jazz Baltica“ in Salzau (Schleswig-Holstein), jenem Festival, bei dem der Nachbarschaftsgedanke der Ostseeanrainer in Jazz gegossen wird. Und auch in Schweden selbst habe er in der Vergangenheit Jazz-Festivals organisiert. Der Mann kann also nicht nur Posaune spielen, sondern auch organisieren.

Verweisen kann Nils Landgren außerdem auf eine langjährige Jazz-Karriere, die ihn als Solisten der NDR-Big Band auch nach Hamburg geführt hat: Der Sohn eines Stahlwerkers, der im Telefonbuch stets als Jazz-Trompeter zu finden war, spielt Posaune zwar am liebsten im Kontext seiner „Funk Unit“, daneben hat er aber auch mit Thad Jones, Randy Crawford und als Studiomusiker sogar mit „Abba“ gespielt.

So richtig „skandinavisch“ klingt Landgren allerdings nur, wenn er im Duo mit dem Pianisten Esbjörn Svensson über traurig schöne Volkslieder aus Schweden improvisiert. Dann klingt Landgren gar nicht funky, sondern so schwermütig tief wie ein schwedischer See.

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