Ulrich Beckerhoff und Peter Schulze, die künstlerischen Leiter des Bremer Jazz-Branchentreffs, haben ihren Abschied verkündet. Nachfolger wird der Hamburger Musikjournalist, Autor und Moderator Götz Bühler als Doppelspitze mit der bisherigen Projektleiterin Sybille Kornitschky. Die Geschichte der jazzahead! ist eng mit Beckerhoff und Schulze verbunden. Beckerhoff war von Anfang an als künstlerischer Leiter tätig, Schulze als Berater, ehe er 2013 auch offiziell der künstlerischen Leitung angehörte. Aktuelle Veränderungen im Jazz beschreibt Bühler in einer Pressemitteilung als Einflüsse von Seiten der neuen Musik über elektronische Popmusik oder HipHop und verschiedene Roots-Musiken bis hin zur Neo Klassik. Diese Bandbreite wolle die jazzahead! abbilden, was zum Teil schon geschehe. Außerdem gehe es jetzt auch darum, sich einem jüngeren Publikum zu öffnen und ihnen klarzumachen, was für eine Tür in Richtung internationalem Jazzgeschehen die jazzahead! für sie aufstößt.
Die Wahl des Partnerlandes fiel dieses Jahr auf das Gastgeberland Deutschland. Daher stehen Kooperationen zwischen Deutschland und insgesamt vier anderen Ländern – Frankreich, Österreich, den Niederlanden sowie den USA – im Mittelpunkt. Zum zweiten Mal findet die Ausrichtung des Deutschen Jazzpreises auf der jazzahead! statt. Nach anfänglichen Testläufen mit unterschiedlichen Formaten und Orten hat sich die Jazzmesse als Austragungsort etablieren können. Seit 2021 organisiert die Initiative Musik gGmbH den Deutschen Jazz Preis. Die Auszeichnung in einer der 31 nationalen und internationalen Kategorien – von verschiedenen Künstler*innen-Fächern über Aufnahmen und Arrangements bis hin zu Festivals oder Journalismus – ist jeweils mit einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer Trophäe dotiert. Die 25-köpfige Jury für die Nominierungen setzt sich aus Musiker*innen, Journalist*innen, Veranstalter*innen, Agent*innen und anderen dem Jazz nahestehenden Menschen aus dem In- und Ausland zusammen. Auch die nicht gewinnenden Nominierungen bekämen eine Würdigung von „mindestens 1.000 Euro”, so die Presseabteilung des Jazzpreises. Mit einem vom Kulturstaatsministerium gestifteten Preisgeld von entsprechend über 350.000 Euro, deren Ausschüttung sich recht umfangreich auf die Jazz-Szene im Allgemeinen verteilt, schließt der Preis seit ein paar Jahren die Lücke, die der Jazz ECHO hinterlassen hat. Wie letztes Jahr werden die Preise im Rahmen der Jazzmesse jazzahead! am Donnerstag, den 27. April 2023, im Metropol Theater in Bremen verliehen.
Hier finden sich alle Nominierungen: www.deutscher-jazzpreis.de
- Lesen Sie außerdem ein Interview mit Götz Bühler und Sybille Kornitschky auf www.nmz.de