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Hubert Nuss und Peter Weniger. Foto: Dombrowski
Hubert Nuss und Peter Weniger. Foto: Dombrowski
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Vielfältiges Gemenge von Modern bis Party

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Winterjazz Köln feierte sein fünfjähriges Bestehen mit hochkarätigem Programm
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Es ist das erste Jubiläum. Seit fünf Jahren gibt es das Winterjazz Köln Festival, eine Leistungsschau der ortsansässigen Szene an einem Abend. Aus den ursprünglich drei Bühnen des Stadtgartens sind seitdem fünf geworden, denn die zwei gegenüberliegenden Kneipen Umleitung und Zimmermann’s locken ebenfalls mit Musik. Insgesamt 19 Konzerte konnte man erleben, wenn auch die sich überschneidenden Termine die Auswahl einengten. Am sinnvollsten war es letztlich, an einem Ort zu bleiben, denn sowohl der freie Eintritt als auch der veranstaltungsarme Zeitpunkt zu Jahresbeginn sorgten dafür, dass sich vor den Türen lange Schlangen bildeten.

Das überwiegend junge, im Nachtleben erprobte Publikum nahm es gelassen. Wer reinkam, genoss oder feierte, wer draußen blieb, nahm sein Kölsch open air im nicht wirklich kalten Winterambiente zu sich und hörte, was etwa über das große Stadtgartenfenster mitzubekommen war. Und die von der Saxophonistin Angelika Niesvier kuratierte Musik war ein vielfältiges Gemenge, das von klassischer Moderne bis Partysound und experimenteller Wucht bis introvertierter Solistik reichte. So widmete sich beispielsweise der Pianist Sebastian Sternal gemeinsam mit Bassist Dieter Manderscheid und Schlagzeuger Dominik Mahnig unter dem Signum Mingus Mingus Mingus würdevoll bluesig und verschmitzt arrangiert den Kompositionen der Meister.

Michael Schiefel ließ sich als impulsiv singender Gast aus Berlin auf ein spontanes Duo mit dem Schlagzeuger Klaus Mages ein, der Saxophonist Peter Weniger, ebenfalls angereist aus der Hauptstadt, pflegte die Kunst der gehobenen Standarddeutung mit Hubert Nuss am Klavier. Die Holzbläser Niels Klein und Uli Kempendorff wehrten sich im avantgardesken Klangduell gegen die dampfende Enge des Pubs „Umleitung“. Lars Duppler spielte griffig Romantisches im Alleingang zur Nacht, während nebenan der Trompeter Terrence Ngassa zur Afro-Fete lud. Die Botschaft des Winterjazz war klar: In Köln ist vieles möglich. Und mit den famosen Musikern der Stadt muss man auch andernorts rechnen.

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