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Besessene Opfer ihrer Leidenschaft

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Concours des Grands Amateurs de Piano in Paris
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Was haben ein französischer Physiker, eine japanische Psychiaterin, ein italienischer Anwalt und eine kanadische Schriftstellerin gemeinsam? Sie alle teilen eine große Leidenschaft für das Klavierspielen und die Liebe zur klassischen Musik. Leute wie sie pilgern seit 1989 alljährlich nach Paris, um am internationalen Wettbewerb „Concours des Grands Amateurs de Piano“ teilzunehmen und andere begeisterte Amateurpianisten an ihrem Können teilhaben zu lassen.

Man trifft dort Menschen, die geradezu besessen sind von ihrem Instrument und voller Stolz berichten, wie es zu schaffen ist, nach einem vollen Arbeitstag noch an die sechs Stunden Klavier zu üben; ja, aus ihren Augen sprühen noch Eifer und Freude, die so manchem Profipianisten wohl schon lange verlorengegangen sind. Andere kommen nur als Zuhörer zum großen Finale in den Salle Gaveau und sind froh, dass sie sich dieses Mal noch nicht getraut haben mitzumachen, weil sie feststellen müssen, dass die kleine Mittagsmusik mit den Kollegen im Krankenhaus doch nicht reicht, um mit dem hohen Niveau der Konkurrenz mitzuhalten. Ganz so „professionell“ ist es wohl in den Anfängen des Wettbewerbs noch nicht zugegangen – damals, als der Wirtschafsprofessor und Hobby-Pianist Gérard Békerman das Unternehmen ins Leben rief. Nun fand der Wettbewerb Ende Januar schon zum 16. Mal statt und lockt immer mehr Teilnehmer und Publikum aus der ganzen Welt in die berühmtesten Konzertsäle von Paris. Mehr als 80 Kandidaten aus über 20 Ländern zeigten heuer wieder eine enorme musikalische Leistung. Zwar gibt es leider offiziell keine Pflichtstücke, aber an Bach kommt so gut wie keiner vorbei und auch die übrige Wahl beschränkt sich auf einige weitere Komponisten, mit deren Stücken man das eigene Können einfach am besten unter Beweis stellen kann.

Das Publikum geht mit, ist stets von neuem hingerissen und buht (ganz in französischer Manier) die Jury kräftig aus, wenn die Sieger nicht die „Richtigen“ sind und es „Verlierer“, also Letztplatzierte geben muss. Aber selbst das Gremium aus prominenten Persönlichkeiten der Pariser Musikszene und internationalen Journalisten, darunter die nmz, unterlag der Qual der Wahl und so gab es zu guter Letzt zwei erste Plätze: Ye Feng, Student aus China, und Thierry Goldwasser, ein junger Ingenieur aus Frankreich.

www.pianoamateurs.com/

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