Eichhorn war exzellenter, zuweilen auch extravaganter Praktiker, der sein Instrument mühelos beherrschte und dessen Repertoire alle wichtigen Kammermusik- und Solowerke umfasste. Über pädagogische und methodische Erfahrungen und Überlegungen hinaus hat er analytische Untersuchungen zur Klanggestaltung angestellt und damit Grundlegendes zur Theorie und Praxis bei Streichinstrumenten offen gelegt. Die These über die wechselseitige Abhängigkeit der drei Faktoren Kontaktstelle, Strichgeschwindigkeit und Bogendruck – damals Neuland in der Streicherpädagogik – hat sich als elementar richtig erwiesen und innerhalb moderner Unterrichtsmethoden weltweit Verbreitung gefunden. Leider hat Eichhorn sein Wissen nie publiziert, sondern lediglich an eine große Zahl von Studenten und Schülern weitergegeben. Diese wiederum haben es nachfolgenden Generationen vermittelt. Anlässlich des 100. Geburtstages von August Eichhorn organisierte der Leipziger Violoncello-Professor Siegfried Pank ein großes Klassentreffen, zu dem Schüler und Enkelschüler Eichhorns eingeladen wurden und dessen Rahmen das dreitägige Symposium in der Leipziger Hochschule für Musik und Theater war. Hier war Eichhorn von 1933 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1942 Solocellist des Gewandhausorchesters und Professor am damaligen Konservatorium. Auch nach dem Krieg, der für Eichhorn katastrophale psychische Folgen hatte, unterrichtete er außer in Mannheim und Heidelberg bis 1961 gastweise in Leipzig. Nach der Schließung der Grenze nahm er seinen Wohnsitz in Westdeutschland.
So etwas hat es in Leipzig noch nicht gegeben: 40 Violoncellisten spielten gemeinsam eine Suite von David Funck und wenig später „Moonlight" von Glenn Miller. Dazwischen Bearbeitungen von Anton Dvorák bis Julius Klengel. Begeistert applaudierte das Publikum im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses. Das Kuriosum einer sonoren Cello-Phalanx war allerdings ebenso wenig zufällig wie die Qualität der Darbietungen, denn Stelldichein und Crossover fanden anlässlich des 100. Geburtstages des legendären Cellisten August Eichhorn (1899–1980) statt. Als Künstler und vor allem als Pädagoge zählt er zu den wichtigsten Persönlichkeiten im deutschen Musikleben der 20er- bis 60er-Jahre. Eichhorn war exzellenter, zuweilen auch extravaganter Praktiker, der sein Instrument mühelos beherrschte und dessen Repertoire alle wichtigen Kammermusik- und Solowerke umfasste. Über pädagogische und methodische Erfahrungen und Überlegungen hinaus hat er analytische Untersuchungen zur Klanggestaltung angestellt und damit Grundlegendes zur Theorie und Praxis bei Streichinstrumenten offen gelegt. Die These über die wechselseitige Abhängigkeit der drei Faktoren Kontaktstelle, Strichgeschwindigkeit und Bogendruck – damals Neuland in der Streicherpädagogik – hat sich als elementar richtig erwiesen und innerhalb moderner Unterrichtsmethoden weltweit Verbreitung gefunden. Leider hat Eichhorn sein Wissen nie publiziert, sondern lediglich an eine große Zahl von Studenten und Schülern weitergegeben. Diese wiederum haben es nachfolgenden Generationen vermittelt. Anlässlich des 100. Geburtstages von August Eichhorn organisierte der Leipziger Violoncello-Professor Siegfried Pank ein großes Klassentreffen, zu dem Schüler und Enkelschüler Eichhorns eingeladen wurden und dessen Rahmen das dreitägige Symposium in der Leipziger Hochschule für Musik und Theater war. Hier war Eichhorn von 1933 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1942 Solocellist des Gewandhausorchesters und Professor am damaligen Konservatorium. Auch nach dem Krieg, der für Eichhorn katastrophale psychische Folgen hatte, unterrichtete er außer in Mannheim und Heidelberg bis 1961 gastweise in Leipzig. Nach der Schließung der Grenze nahm er seinen Wohnsitz in Westdeutschland. Der Einladung zum Symposium nach Leipzig waren zahlreiche ehemalige Eichhorn-Schüler gefolgt, darunter namhafte Interpreten wie Josef Schwab, Gerhard Mantel, Hagen Wappler, Michael Sanderling und Jan Vogler. In mehreren Vorträgen und Gesprächsrunden wurden Eichhorns Klangästhetik, Methodik und Physiologie für Streicher vorgestellt und ihre Bedeutung für die Gegenwart diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass die Methodik Eichhorns nicht nur auf das Violoncello bezogen ist, sondern ebenso auf die anderen Streichinstrumente ausstrahlt. Mehrere Konzerte ergänzten das Programm. In einem Kammerkonzert spielten insgesamt sieben Interpreten Werke von Bach, Prokofieff, Schumann, Debussy, de Falla und Veress. Professor Ruth Boche, Leipzigs Seniorin unter den Streichern (sie studierte noch bei Ferdinand Küchler Violine und hospitierte öfters beiEichhorn in den dreißiger Jahren) schwärmte über das Konzert: „So eine Leistungsdichte habe ich lange nicht erlebt. Das war wirklich wie früher."