Auch die Neue Musik folgt dem Jahreszyklus: Während des Sommers schreiben die Komponisten in ihren Refugien neue Werke, dann erstellen die Verlage unter Hochdruck das Notenmaterial, welches anschließend die Musiker einstudieren und endlich im Herbst zur Aufführung bringen. Auf diese Weise wird im Oktober auf vielen Musikfestivals im In- und Ausland die musikalische Ernte eingefahren.
Unter dem Motto „Ursprung und Wiederanfang“ bringt das Musica-Festival Strasbourg vom 26. September bis zum 10. Oktober neben einem Porträt von Hans-Peter Kyburz und der Uraufführung seines neuen Streichquartetts neue Werke von Cuniot, Gervasoni, Laurent, Manoury, Pesson, Posadas und Schoeller.
Die 17. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik bieten vom 1. bis 10. Oktober ein Programm zum Thema „Musik-Szene“ und neue Stücke von Eckert, Furudate, Zagaykevych und ter Schiphorst.
Das Festival Steirischer Herbst in Graz präsentiert am 4. Oktober die Uraufführung von Bernhard Langs Musiktheaterprojekt „Theater der Wiederholungen“ nach Texten von de Sade, Burroughs, Fallaufnahmen und Augenzeugenberichten sowie am 31. Oktober Olga Neuwirths neues Musiktheaterstück „Lost Highway“ nach einem Libretto von Jelinek und Neuwirth nach einer Vorlage von Lynch und Gifford.
Während das Oslo Contemporary Music Festival „Ultima“ vom 2. bis 12. Oktober mit einem Porträt von Kevin Volans und Uraufführungen vor allem norwegischer Komponisten aufwartet, bietet das Leuven New Music Festival „Transit“ vom 24. bis 26. Oktober hauptsächlich Minimal-Music und neben einem neuen Werk von Louis Andriessen vor allem Uraufführungen junger belgischer Komponisten.
Und die Donaueschinger Musiktage reihen schließlich am 17., 18. und 19. Oktober unter dem Thema „Hintergrund und Ereignis – Inversionen“ über zwanzig Uraufführungen zu einer langen Kette von – tief Luft geholt – A wie Ablinger über Beuger, Clark, Feiler, Fuchs, Haas, Hermann, Hübler, Jodlowski, Julius, Karassikow, Leitner, Mundry, Newski, Nunes, Nussbaumer, Poppe, Schoeller bis Z wie Ziegler und Zimmermann.
Weitere Uraufführungen:
2.10.: Friedrich Goldmann, Klangszenen III für Orch., Konzerthaus Berlin
4.10.: Krysztof Penderecki, Adagio für Violoncello und Orchester, Wiener Musikverein.
5.10.: Wilhelm Killmayer, Drei Konzertstücke für Cello solo, Potsdam
14.10.: Thomas Daniel Schlee, Streichquartett, Beethovenfest Bonn.
25.10.: Dieter Schnebel, Flipper, Kammermusik für Spielautomaten, Darsteller, Instrumente und Tonband, Akademie der Künste Berlin.
27.10.: Wolfgang Rihm, Sphäre um Sphäre für zwei Klaviere und Ensemble, Blick auf Kolchis für Ensemble, Festival d‘Automne Paris.