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Kollektive Kreativität

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Vorbericht: Heiner Goebbels bei Musikfest Berlin und musica viva in München
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Zwei Werke von Heiner Goebbels stehen diesen Sommer auf dem Programm von Musikfest Berlin und der musica viva in München: am 30. August das Orchesterstück „A House of Call. My Imginary Notebook“ (UA) und als Münchener Erstaufführung am 28. und 29. September 2021 bei der musica viva. Am 5. September gibt es in Berlin zudem das Szenische Konzert „Liberté d’action“ nach Texten von Henri Michaux im Großen Sendesaal des rbb.

Neben Berlin und München ist „A House of Call“ auch in Köln, Düsseldorf, Hamburg sowie 2022 in weiteren europäischen Städten zu erleben. Den abendfüllenden Orchesterzyklus, den Heiner Goebbels selbst als „Liederabend“ bezeichnet, schrieb der Komponist und Regisseur auf Initiative des Ensemble Modern und des Musikfests. Das Projekt im Rahmen von BTHVN 2020 war ursprünglich für das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 geplant, musste jedoch pandemiebedingt verschoben werden.

Fürs Programmheft des Ensemble Modern sprach Musikfest-Chef Winrich Hopp mit dem Komponisten über diesen „Liederabend“, in dessen Zentrum keine Autorentexte stehen, sondern sogenannte akusmatische Stimmen, die Heiner Goebbels über die Jahre aufgezeichnet und gesammelt hat. Über die jahrzehntelange enge Zusammenarbeit von Komponist und Ensemble Modern – und vom Tag seiner Gründung vor dreiundzwanzig Jahren auch mit dem EM Orchestra – sagt Goebbels dort:

„Wenn ich für ein Orchester schreibe, ist das meist ein elendig einsamer Prozess. Diese Einsamkeit ist nicht gut für mich und nicht gut fürs Werk. Bei der Arbeit mit einem Ensemble ist das aber anders. Viele Menschen haben mehr Ideen. Und den Musikern und Musikerinnen des Ensemble Modern, mit denen ich in dieser Weise seit 35 Jahren Musik und Musiktheater erfinden und aufführen kann, verdanke ich sehr, sehr viel. Ihre künstlerische Intelligenz und ihr selbstverantwortliches Arbeiten machen die kollektive Kreativität so wertvoll – und auch deren Vielstimmigkeit steckt in meinen Arbeiten.“

Das komplette Gespräch ist nachzulesen in der Mediathek des Ensemble Modern: www.ensemble-modern.com/de/mediathek/texte

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