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Das Berliner Kollektiv Creamcake will zusammen mit den eingeladenen Künstler*innen Ewa Poniatowska, Steve Katona, bod und Lauryn Youden ein diskursives Labyrinth mithilfe einer rauen Ambient Party entwerfen. Foto: Ursula Gaisa.
Das Berliner Kollektiv Creamcake will zusammen mit den eingeladenen Künstler*innen Ewa Poniatowska, Steve Katona, bod und Lauryn Youden ein diskursives Labyrinth mithilfe einer rauen Ambient Party entwerfen. Foto: Ursula Gaisa.
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Orte vielgestaltiger Begegnungen – Das Festival Musik Installationen Nürnberg

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Musik Installationen Nürnberg ist ein Festival für Musik als performative Raumkunst. Noch bis 10. Juli 2022 werden acht musikalische Installationen an verschiedenen Orten und Institutionen in Nürnberg zeitgleich präsentiert. Es gibt konstante und temporäre Räume. Manche öffnen und schließen sich, andere sind immer da.

Anlässlich eines Pressetermins am 7. Juli stellten die Initiatoren, der Komponist und Kurator Laure M. Hiendl und der Dramaturg Bastian Zimmermann, zusammen mit einigen Künstler*innen das neue Projekt im Festivalcenter, der Kantine des Musikvereins, vor. Anschließend konnten einige Orte direkt besucht werden.

Das über zehn Jahre lang gedanklich entstandene Festival soll einen neuen Blick auf die Stadt ermöglichen und wird von der Kulturstiftung des Bundes finanziell unterstützt. Wahrnehmung wird so verschoben, Netzwerke entstehen, Begegnungen sollen ermöglicht werden.

Queere Gesten im ehemaligen Reichsparteitagsgelände

Im ehemaligen Reichsparteitagsgelände performen Wojtek Blecharz und Valat T. Foltyn unter dem Titel „I once saw a falling star“ ein mehrstündiges Klangritual. Auf Grundlage eines Archivs von Krakower NS-Widerstandskämpfer*innen erforschen sie im Kontext des historisch negativ geladenen Geländes, wie Territorien der Gewalt durch queere und spirituelle Gesten umcodiert werden können. Insgesamt geht es im Festival also auch um Aufarbeitung.

Gemütlichkeit und Begegnung

Benjamin van Bebber und Leo Hofmann haben sich im Kulturforum Borgo Ensemble heimisch eingerichtet und Gäste dazu eingeladen. Gemeinsam mit dem Tanz/Musiker-Dup Jonathan Burrows und Matteo Fargion sowie der jungen Musikerin Francesca Fargion aus London empfangen sie die Besucher*innen in wohnlichem Ambiente mit Küche, Bibliothek und Galerie. Rituale musikalischer Gastfreundschaft werden hier zelebriert: es wird gekocht, gesungen und an einer multifunktionalen Tafel Tee serviert. Hier treffen Künstler*innen verschiedener Generationen aufeinander.

Eine Oase der Ruhe inmitten grauer Großstadthektik hat Nile Koetting im Space Between an der S-Bahn-Station Steinbühl kreiert. Im audiovisuell sensorischen Szenarium kann auch übernachtet werden. Ein Ort der Ruhe, des Innehaltens und der Kontemplation.

Kirche als Performance Raum

In der St.-Egidien-Kirche kreieren der New Yorker Improvisationskünstler Lester St. Louis und acht weitere Künstler*innen an verschiedenen Stationen eine fluiden Performanceraum, der über viele Stunden hinweg in Bewegung gehalten wird. Die Wahrnehmung der Besucher*innen soll sich so von immersiv bis hin zu meditativ ändern können.

Das Berliner Kollektiv Creamcake will zusammen mit den eingeladenen Künstler*innen Ewa Poniatowska, Steve Katona, bod und Lauryn Youden ein diskursives Labyrinth mithilfe einer rauen Ambient Party entwerfen. Ort dafür ist das Heizhaus am ehemaligen Quelle-Turm. Gesang, Performance, Installation wechseln sich ab und greifen ineinander: „Collective Intimacy / Stains of Time“ haben sie das Ganze benannt.

Weitere Spielorte sind das Neue Museum (Göksu Kunak aus der Türkei und Astrit Ismaili, Kinderpopstar aus dem Kosovo), der Kohlenhof (Klanginstallation der DAF – Dynamisch Akustische Forschung) und der Z-Bau, der von Heinrich Horwitz und dem Decoder Ensemble bespielt wird.

Abgerundet wird das Festival noch durch ein Diskursprogramm im Festivalzentrum und ein Schulprojekt mit dem ehemaligen Musikgymnasium Niederalteich.

Termine, Uhrzeiten, Hörbeispiele, Google-Map und Näheres zu Tickets und den Programmpunkten unter http://www.musikinstallationen.com

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