Wer etwas über die Gegenwart erfahren möchte, konsultiert Internet, Fernsehen, Radio, Zeitung. Die Medien präsentieren aktuelle Nachrichten gemäß ihren jeweiligen Formaten, Zielgruppen, Produktions- und Distributionsarten. Themen werden redaktionell ausgewählt sowie verfügbare Bilder und Äußerungen für möglichst klare Kommunikation aufbereitet. Das „Wie“ solcher Zurichtung steht im Dienst des „Was“ an Inhalt. Bei Kunst, Theater, Tanz, Film, Literatur und Musik verhält es sich in der Regel gerade umgekehrt. Zwar setzen sich auch zeitgenössische Kunstschaffende mit verschiedensten Gegenständen und Fragen auseinander – täten sie es nicht, verhielten sie sich apolitisch oder eskapistisch wie andere Menschen auch. Aber entscheidend ist nicht, dass sie sich mit Krieg, Diktatur, Klimakrise, Rassismus, Machtmissbrauch, Rechtsradikalismus und anderem befassen, sondern wie sie es tun und wie sie mit ihrem Fühlen, Denken, Sprechen, Handeln neue Erfahrungsweisen und Zugänge zu Dingen eröffnen, die man aus den Nachrichten ohnehin schon kennt.
Systemische Chancen und Schwierigkeiten
Über neue Musik im Allgemeinen zu sprechen verbietet sich eigentlich, weil das ihren vielfältigen Ausprägungen widerspricht und schnell zu Pauschalisierungen führt. Der Singular „die“ neue Musik stimmte noch nie und tut es heute weniger denn je. In Europa und besonders den deutschsprachigen Ländern sind die Musikszenen groß und vielfältig, auch dank zahlreicher Musikschaffender aus anderen Teilen der Welt, die sich hierzulande bessere Ausbildungs-, Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten erhoffen. Zugleich wirken sich genretypische und gesellschaftliche Probleme negativ auf Produktion, Rezeption und Diskussion aus. Im Folgenden wird von einzelnen Namen, Orten und Institutionen weitgehend abstrahiert, um dafür systemische Chancen und Schwierigkeiten der neuen Musik zu benennen – zugespitzt auf die Frage: Wie oder Was?
Neue Musik ist ein Versprechen. Jede Berührung mit Unbekanntem und Anderem verheißt eine Horizonterweiterung. Autonome Kunst entwickelt ihre eigenen Kategorien von Material, Form, Gehalt und Ansprache. Neue Musik ist deswegen nicht nach gelernten oder eingewöhnten Maßstäben zu erfahren und zu bewerten.
Un- und Altbekanntes
Vielmehr laden ihre individuellen Klang- und Formgebilde dazu ein, unser eigenes Kategoriensystem zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verflüssigen. Im Vergleich zu stark regelbasierten Musikstilen, die bestehende Merkmale und Erwartungshaltungen eher bedienen und von KI-Tools massenhaft generiert werden können, durchkreuzt neue Musik idealerweise die Maßstäbe unseres Empfindens, Verstehens, Denkens, Wertens, weil sie nicht einfach Bekanntes reproduziert, sondern eigene Regeln setzt und damit vielleicht insgesamt unsere Selbst- und Weltsicht – zumindest ein bisschen – verändert, was heute wichtiger denn je wäre.
Vereinzelt gelingt das auch neuen Stücken, wie etwa Michael Reudenbachs „Was noch.“, uraufgeführt vom SWR Vokalensemble beim Stuttgarter Festival ECLAT 2024. Die 24 Sängerinnen und Sänger agieren in schachbrettartiger Aufstellung strikt formalisiert wie ein digitaler Schaltkreis mit Bewegungen links/rechts und Einsätze an/aus. Die äußere Automatisierung lässt jedoch die individuellen Stimmen und Körper umso eindrücklicher als humanen Faktor durchscheinen und in bestimmten Konstellationen starke emotionale und gesellschaftspolitische Konnotationen entfalten: Zu- und Abwendung, Gleichschaltung und Abweichung, Gruppe und Individuum.
Selbst- und Welterfahrung
Das Verständnis von Musik und Musikhören als einem autoreflexiven und zugleich welterschließenden Prozess ist eigentlich uralt. Das Wort „Person“ geht auf das lateinische „personare“ zurück und meint das „Durchklingen“ der Wesenszüge eines Menschen. Die Ästhetiken von Kant und Hegel basieren auf der existenzialen Gleichung: Musikerfahrung = Zeiterfahrung = Selbsterfahrung. Ganz ähnlich ist für Helmut Lachenmann der eigentliche Gegenstand von Musik „das Hören, die sich selbst wahrnehmende Wahrnehmung“. Peter Sloterdijks Trilogie „Sphären“ (1998–2004) charakterisiert Hören als „Aus-sich-Gehen“, und Hartmut Rosa errichtet auf dem akustischen Begriff der „Resonanz“ eine umfassende „Soziologie menschlicher Weltbeziehung“ (2016).
Neue Musik dekonstruiert die heiligen Kühe der europäischen Tradition: Kunst, Musik, Werk, Original, Genie, Autorschaft. Mit der Nachkriegsavantgarde, die noch wusste, in welche Richtung das Komponieren fortzuschreiten habe, gehört inzwischen auch das lineare Innovationsdenken der Vergangenheit an. Seitdem herrscht grenzenlose Freiheit – zumindest theoretisch. Wer heute noch verkündet, was gerade angesagt sei und was nicht, betreibt nur profilierungssüchtige Eigenwerbung. Alles ist möglich! Zugleich ist nichts mehr nötig – im doppelten Wortsinn: frei von Not und frei von Nutzen. Denn was nur dem eigenen Belieben folgt, wird für andere schnell beliebig. Wie die Gesellschaft ist die neue Musik ein vielstimmig ausdifferenziertes Pluriversum verschiedenster Ansätze, Techniken, Gruppierungen. Die Bandbreite umfasst brillante Virtuosenkonzerte für „Klassik“-Weltstars sowie Minimalismus, Konzeptualismus, Komplexismus, Konkretismus, Spektralismus und eine unüberschaubare Fülle an Privatästhetiken zahlloser Musikschaffender weltweit. Neben Orchester-, Ensemble- und Vokalmusik gibt es multimediales Musiktheater, immersives Environment, interaktive Performances, popaffines Entertainment, VR-basierte Partizipationsprojekte, Improvisation, Fieldrecording, Sonification, Gamification … Was Jürgen Habermas 1985 im Zuge der Postmoderne als „Neue Unübersichtlichkeit“ charakterisierte, gilt heute erst recht.
Da bei Kunst das „Wie“ wichtiger ist als das „Was“, ist auch die übliche Bezeichnung von traditionellen Besetzungen als rückständig und der sogenannten „Neuen Medien“ als fortschrittlich wenig hilfreich.
Analog oder digital?
Digitale Medien können zwar vermeintlich alles, sind aber letztlich nicht minder formatiert, so dass sie alle Inhalte und Resultate ebenso stark standardisieren wie Singstimme, Violine oder Flöte. Analoge und digitale Elemente werden immer häufiger hybridisiert, um die Verhältnisse von Mensch und Maschine, Spielpraxis und Instrument, Realität und Virtualität zu befragen. Die gewählten Besetzungen sind allerdings unterschiedlich historisch und institutionell geprägt. Neue Streichquartette stehen unweigerlich in der klassischen Tradition bürgerlicher Kammermusik. E-Gitarre, Beats, Glitches, Mashups, Visuals sind popmusikalisch konnotiert. Auch Konzertsaal und Dancefloor sprechen mit ihren jeweiligen Baulichkeiten, Publikumsstrukturen und Verhaltensmustern verschiedene soziokulturelle Milieus an.
In gleicher Weise haben digitale Medien verschiedene Zielgruppen und Nutzungen. Weil sie das Wahrnehmungs- und Kommunikationsverhalten tiefgreifend verändern, ist die künstlerische Auseinandersetzung mit ihnen dringend geboten. Begriffe wie „post-digital“ oder „post-internet“ beschreiben die allgegenwärtige digitale Durchdringung der Lebenswelt. Um diese Hybridisierung erfahrbar zu machen, lassen sich jedoch ebenso gut rein analoge Mittel wählen, um zu verhindern, dass sich die intendierte kritische Selbstbespiegelung in affirmative Selbstbestätigung verkehrt. Schließlich geht es um das „Wie“ des Umgangs mit dem durch ständige Nutzung bereits verinnerlichten „Was“. So thematisierte etwa Miroslav Srnkas „Singularity: Space Opera for Young Voices“ auf ein Libretto von Tom Holloway – 2021 vom Opernstudio der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt – Auswirkungen fiktionaler Kommunikationsimplantate auf das menschliche Zusammenleben. Und Pablo Garretons Musiktheater „Transparence“ (2023) auf KI-generierte Texte hybridisierte – wie schon Arbeiten von Michael Beil, Stefan Prins, Brigitta Muntendorf und anderen – verschiedene Realitäts-, Sound- und Videoebenen und ließ projizierte Avatare des Ensembles electronic ID ein digitales Eigenleben entfalten.
Selbstdenker oder Selbsthenker?
Soziale Medien konfektionieren Darstellungs-, Schreib- und Sprechweisen. Das medientypisch Allgemeine des anonymen Kollektivs drängelt sich flächendeckend vor die Besonderheit des Individuums. Statt permanent neue Apps zu benutzen, wäre zu zeigen, wie deren Dispositive unsere Selbst- und Weltwahrnehmung steuern. Wie andere legt Alexander Schubert den Fokus auf Überformungen von analoger und digitaler Lebenswelt in wahlweise konzertanten, installativen, musiktheatralischen oder partizipativen Projekten. In „A Perfect Circle“ (2019) thematisiert er die digitale Entkoppelung von Sein und Schein, Ursache und Wirkung, Original und Abbildung, Körper und Simulation. Publikum interagiert in Zweierpaaren auf Yogamatten, sieht sich aber nur durch VR-Brillen, deren Bilder vertauscht werden, so dass man sich selbst jeweils aus der Perspektive des anderen erblickt. In einem zweiten Raum ist das Publikum ebenso paarweise miteinander verschaltet und bekommt die Videobilder des Publikums aus dem ersten Raum projiziert. So dringt mediale Distanz in die physische Nähe und löst die vertraute sensomotorische Einheit von Sehen, Hören und Spüren auf.
Interessant am gegenwärtigen Hype auf KI-gestützte Text-, Bild-, Sprach- und Klanggenerierung sind nicht die beliebig codier- und klonbaren Ergebnisse, sondern die Einflüsse dieser Technologie auf unser Selbstverständnis als kreative, denk-, lern- und entscheidungsfähige Spezies. Vor lauter Begeisterung darüber, wie bequem und schnell sich mittels KI „Content“ herstellen lässt, übersehen viele User, dass ihre eigene Arbeit dadurch an Durchdringung und Widerstand verliert und vielleicht schon bald ganz überflüssig wird. Beliebig abrufbare Quantitäten gehen hier allenthalben zu Lasten von Qualität sowie stets zu Gunsten der Profitgier global agierender Digitalkonzerne, deren Tools massenhaft Urheber- und Leistungsrechte enteignen und den unheilvollen Eingang des Menschen in die selbstverschuldete Unmündigkeit befördern. Höchste Zeit, an den Appell des vor dreihundert Jahren geborenen Immanuel Kant zu erinnern: „Habe Mut, Deinen eigenen Verstand zu gebrauchen!“
Autonomie oder Agency?
Neue Musik ist oft mehrdeutig und widersprüchlich: faszinierend und unzugänglich, sinnlich und schroff, verlockend und abstoßend, schön und schräg, bizarr und bissig, aufregend und langweilig, konfrontativ und konform… Viele Stücke enttäuschen und machen sich geradezu lächerlich, weil sie dem lauthals verkündeten Anspruch auf „gesellschaftliche Relevanz“ allein schon wegen ihrer minimalen Reichweite nicht gerecht werden. Inmitten der Fülle gibt es auch Routine, Borniertheit, Spießertum, Beschränkung und Unfreiheit durch selbst und fremd auferlegte Agenden. Immer mehr Musikschaffende verstehen ihre Arbeit moralisch als Aktivismus im Hinblick auf Gendergerechtigkeit, Teilhabe, Klimaschutz, Frieden… Das progressive „Was“ der gut gemeinten Botschaften verpufft allerdings, wenn das „Wie“ der Darstellung der Alltäglichkeit politischer Statements gleicht.
Die Fixierung auf tagespolitische Agency vernachlässigt die künstlerische Legacy. Wer sich auf der richtigen Seite weiß, entwickelt auch leicht ein missionarisches Superioritätsgehabe, das den Zusammenhalt der eigenen Bubble stärkt, aber niemanden auf der anderen Seite des politischen Spektrums erreicht. Die allenthalben erhobene Forderung, „Haltung zeigen!“, suggeriert klare Positionen, bleibt aber oft vage und unverbindlich, mithin also durch beliebige andere Haltungen links oder rechts austauschbar. Wenn Musik aber in- und extensiv in ihrer Eigenart mit Anschlüssen zu anderen Lebensbereichen erfahren wird, dann plädiert sie wirkungsvoller als alle vollmundigen Proklamationen für Demokratie, Diversität, Inklusion, Wokeness, Empowerment.
Viel- oder Eindeutigkeit
Die im Umfeld des „Neuen Konzeptualismus“ der 2010er Jahre propagierte „gehaltsästhetische Wende“ setzte verstärkt auf Aktionen, Texte, Bilder, Inhalte. Die Corona-Pandemie befeuerte solche gesellschaftspolitischen Aufladungen. Infektionsschutz, Abstandsregeln und Aufführungsverbote zeigten, dass Musik unter gewissen Umständen für Staat und Gesellschaft eben gerade nicht „systemrelevant“, sondern verzichtbar ist. Seitdem behaupten Musikschaffende mit trotziger Verzweiflung umso entschiedener das Gegenteil. Thomas Bauer diagnostizierte in „Die Vereindeutigung der Welt“ (2018) eine wachsende „Ambiguitätsintoleranz“. Immer weniger Menschen sind fähig und willens, sich auf Unentschiedenes, Mehrdeutiges und Komplexes einzulassen. Und Komponierende plakatieren immer häufiger eindeutige Botschaften.
Dagegen boten Iris ter Schiphorst und Felicitas Hoppe bei den Donaueschinger Musiktagen 2023 mit „Was wird hier eigentlich gespielt?“ eine bittere Satire auf die Überfrachtung von Kunst, Musik und Festival mit karrieristischen und politischen Anliegen. Komponistin und Dichterin kreierten für Salome Kammer als Showmasterin und das Ensemble Ascolta eine groteske Revue aus Märchen, Horror, Kalauer, Barockmusik, Bodypercussion, Kinderlied und Popsong. Zum Schluss grölte man gemeinsam Beethoven/Schillers „Ode an die Freude“, deren Utopie „alle Menschen werden Brüder“ jedoch in Gewehrsalven und Granatenexplosionen unterging. Denn gegen Krieg vermag Musik nur mit der eigenen Ohnmacht zu demonstrieren.
Lust oder Verlust?
Viele Ensembles, Festivals und Initiativen neuer Musik leisten hervorragende Arbeit. Dennoch verlieren sie an Gehör und Sichtbarkeit in der Breite der Gesellschaft. Das hat viele Gründe. Die musikalische Bildung sinkt seit Jahren und wird nun durch die drohende Einführung der Umsatzsteuer für Musikunterricht zusätzlich verteuert. Vor allem drängt die Parzellierung des Musiklebens neue Musik aus dem öffentlichen Diskurs. Schon 1973 beklagte Peter Vujica deren „Ghettoisierung“ in Sonderkonzerten, Spezialfestivals, Studiobühnen angesichts eines hermetischen Konzert- und Opernbetriebs, der sich Novitäten verweigert und lieber das alte Kernrepertoire pflegt. Die vorübergehend größere Durchlässigkeit für neue Musik wird gegenwärtig durch zunehmenden Konservatismus, Eskapismus und Xenophobie wieder verstopft. Selbst bei breitenwirksamen Großveranstaltungen wie Ruhrtriennale oder Lucerne-Festival spielt neue Musik kaum mehr eine Rolle. Viele Konzerte in kleinen Szeneorten, Lofts und Clubs finden keinen Widerhall mehr in der lokalen und überregionalen Presse. Major-Labels und Fernsehen lassen neue Musik schon längst links liegen, es sei denn eine Größe wie Wolfgang Rihm wird mit Nachrufen bedacht. Dass die 3sat-Kulturzeit fast nur noch Tagespolitik kommentiert ist symptomatisch für den zur Unkenntlichkeit zerdehnten Kulturbegriff.
In den letzten Jahren stellten mehrere Musikzeitschriften ihre Arbeit ein und wurden Fachredaktionen in Rundfunk und Tageszeitungen aufgelöst. Die aktuelle ARD-Reform legt nun die verbliebenen acht Kulturradios an drei Abenden der Woche zusammen, so dass viele Sendeplätze für Nischenprogramme und Regionales wegfallen. Die Lage des Musikjournalismus wird dadurch immer schwieriger, insbesondere für Freiberufler, so dass es hier kaum Nachwuchs gibt. Podcasts und Online-Magazine ersetzen die Verluste bisher nur ansatzweise. Und weil die verbliebenen Musikjournalistinnen und -journalisten immer mehr machen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, kommt es häufiger zu Interessenkonflikten, etwa zwischen Aufträgen für Programmhefttexte und Konzertkritiken. Zudem gibt es immer mehr schnelle Reportagen, kürzere Programmhefttexte und werbende Artikel statt fundierte Analysen, Porträts, Besprechungen, kritische Hintergrundberichte.
Geld oder Geltung?
Wie reagiert die Szene der neuen Musik auf die krisenhaft sich zuspitzenden Rahmenbedingungen? Musikverbände und Interessenvertretungen quittieren drohende Kürzungen bei Musikfonds, Ländern, Kommunen und Stiftungen pflichtschuldig mit Protestnoten und Unterschriftenlisten. Das ist richtig und wichtig, wirkt aber routiniert und erwartbar. Effektiver wären kreative Aktionen oder szenetypische Interventionen. Schließlich muss die Wichtigkeit neuer Kunst und Musik nicht nur politischen Entscheidungsträgern demonstriert werden, sondern vor allem der breiten Öffentlichkeit. Andernfalls erweckt die Szene leicht den Eindruck, es gehe ihr bloß um die Wahrung von Eigeninteresse und Proporz. Geld verschafft Geltung, doch umgekehrt lässt sich auch mit Geltung mehr Geld fordern.
Musikschaffende müssen entschiedener vermitteln, warum unsere hochgradig zweckrational durchgetaktete Turboinformations- und durchkapitalisierte Hochleistungsgesellschaft weiterhin eine freie, unabhängige Kunst und Musik braucht, deren Fantasien, Utopien, Dystopien, Zerr- und Spiegelbilder jedem einzelnen und der Gesellschaft insgesamt – wie der Narr dem König – die eigenen Möglichkeiten, Widersprüche, Versäumnisse, Angst- und Wunschvorstellungen vorhält. Neue Musik hat es selbst in der Hand, ob ihr Versprechen als verbindliche Einlassung oder bloßer Lapsus Linguae verstanden wird. Eben: Wie oder Was?
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