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Tastenlöwen ausgedient?

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Trendwende: Haben die Tastenlöwen ausgedient? Diesen Eindruck konnte man beim 7. Geza-Anda-Wettbewerb in Zürich mitnehmen. Zumindest was das Urteil der Jury betraf. Dem 25jährigen Russen Roustem Saitkoulov, dem das bis auf den letzten Platz gefüllte große Tonhalle-Auditorium für seine leidenschaftlich-bravouröse Gestaltungskraft im 2. Rachmaninov-Konzert den Publikumspreis der Ihag Handelsbank zusprach, gönnte sie nur den zweiten Platz (sfr 20.000). Belohnt wurde die einzigartige Personalität und feinfühlige Musikalität des Italieners Corrado Rollero, für die der 27jährige in all seinen Interpretationen immer wieder den Beweis liefert: er verstand das Tonhalle-Orchester (unter der Stabführung des Engländers Christoph Seaman) zu einem ihm voll hörigen Partner zu machen, sowohl beim Finale in Beethovens 4. Klavierkonzert wie auch in der vorangegangenen Mozart-Prüfung mit KV 453. Wie sehr die Jury unter Neville Marriner ihre interpretatorischen Erwartungen und Geza Andas künstlerisches Vermächtnis Ernst nahm, mag als Entschuldigung dafür gelten, daß aus der 4. Wettbewerbsrunde mit Mozart-Konzerten zwar die drei Finalisten hervorgingen, aber keiner des dafür ausgesetzten Tonhalle-Mozartpreises für würdig empfunden wurde.

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