Die Zeit der Festspiele, Festivals und Musikfestwochen ist wieder angebrochen, und fast ein jedes größere Exemplar schmückt sich mit mindestens einer Uraufführung – von möglichst internationalem Format. Was für einige Intendanten lediglich Alibifunktion im Rahmen des üblichen Festivaltrotts hat (kommt „Repertoire“ eigentlich von „Repetieren“?), ist für andere unverzichtbarer Bestandteil lebendig präsentierter Musikkultur, Beitrag zur Bildung eines zukünftigen Repertoires. Etwa für den Konzertgestalter Maurizio Pollini, der an seinen Salzburger „Progetto“-Abenden in den letzten Jahren erfolgreich gemischte Programme bot, in diesem Jahr (am 30. Juli) sein Konzert aber ausschließlich Neuer Musik widmet, darunter Uraufführungen von Giacomo Manzoni und Brian Ferneyhough. Manzoni liefert mit „Oltre la soglia“ für Mezzosopran und Streichquartett ein „in memoriam“ für den im vergangenen Jahr verstorbenen Franco Donatoni. Ferneyhough arbeitet sich mit seinem (um fünf neue Sätze ergänzten) knapp fünfzigminütigen „The Doctrine of Similarity“ für Chor und Ensemble an die zeitlichen Dimensionen seines zurzeit in Entstehung begriffenen Musiktheaterwerks heran. Angesichts der kompromisslos ausdifferenzierten Schreibweise dieses Wahl-Kaliforniers ist von Seiten des Klangforums Wien und des Arnold Schoenberg Chors ein Bravourstück zu erwarten.
Die Zeit der Festspiele, Festivals und Musikfestwochen ist wieder angebrochen, und fast ein jedes größere Exemplar schmückt sich mit mindestens einer Uraufführung – von möglichst internationalem Format. Was für einige Intendanten lediglich Alibifunktion im Rahmen des üblichen Festivaltrotts hat (kommt „Repertoire“ eigentlich von „Repetieren“?), ist für andere unverzichtbarer Bestandteil lebendig präsentierter Musikkultur, Beitrag zur Bildung eines zukünftigen Repertoires. Etwa für den Konzertgestalter Maurizio Pollini, der an seinen Salzburger „Progetto“-Abenden in den letzten Jahren erfolgreich gemischte Programme bot, in diesem Jahr (am 30. Juli) sein Konzert aber ausschließlich Neuer Musik widmet, darunter Uraufführungen von Giacomo Manzoni und Brian Ferneyhough. Manzoni liefert mit „Oltre la soglia“ für Mezzosopran und Streichquartett ein „in memoriam“ für den im vergangenen Jahr verstorbenen Franco Donatoni. Ferneyhough arbeitet sich mit seinem (um fünf neue Sätze ergänzten) knapp fünfzigminütigen „The Doctrine of Similarity“ für Chor und Ensemble an die zeitlichen Dimensionen seines zurzeit in Entstehung begriffenen Musiktheaterwerks heran. Angesichts der kompromisslos ausdifferenzierten Schreibweise dieses Wahl-Kaliforniers ist von Seiten des Klangforums Wien und des Arnold Schoenberg Chors ein Bravourstück zu erwarten.Rein retrospektive Festivals verdienen in der Regel Verachtung. Reine Avantgarde-Festivals vielleicht aber auch, sofern man es sich hier im öffentlich subventionierten Abseits bequem macht und selbstzufrieden den eigenen Klangbrei anrührt. Es gibt aber auch Avantgarde-Festivals „zum Anfassen“, oftmals in der so genannten „Provinz“. Solcher Eigenart kann sich das Festival im kleinen (samt Nachbargemeinden) rühmen, das sich in diesem Jahr (15.–18. August) den Themen „Nacht“ und „Feuer“ widmet. Hier werden die Menschen vor Ort mit einbezogen, neue Hörer für Klangabenteuer begeistert, etwa durch Klanginstallationen oder Feuerperformances auf öffentlichen Plätzen, audiovisuelle Musikprogramme oder auch ein Gesprächsforum für Mitwirkende und Publikum. Als Uraufführungen sind Werke junger Schweizer (Heidi Baader-Nobs, Gary Berger, Rico Gubler, Mario Pagliarani) und internationaler Komponisten (Natalia Gaviola, Vinko Globokar, Robin Hoffmann, Héctor Moro) angekündigt. Und in der Musiktheater-Aktion „Alkestis Material“ nach Euripides von Urs Troller präsentieren acht Musiker und Schauspieler, die seit über zwei Jahren mit „einer neuen, ent-personalisierten Theatersprache experimentieren“, erstmals das Resultat ihrer Arbeit.Weitere Uraufführungstermine
6.7.: Peter Maxwell Davies: Canticum Canticorum für Chor und Orchester, 50. Internationale Orgelwoche Nürnberg
8.7.: : Missa, Tiroler Festspiele Erl
13.7.: Patrice Fouillaud: Perturbations für Klavier; Festival „Ganz Ohr“, Rostock
13.7.: Hans Schanderl: Ex Lux Aeterna für gemischten Chor und Orgel, Stuttgart
15.7.: Mark-Anthony Turnage: A Quick Blast für Bläser und Schlagzeug,
Cheltenham
21.7.: : Streichquartett, SommerKonzerte Donau Altmühl, Eichstätt
2.8.: Christoph Reiserer: Musikperformance für Saxophon, Akkordeon und Videotechnik, München
8.8.: Thomas Daniel Schlee: Der Esel Hesékiel für Erzählerin und Orchester, Villach
19.8.: Vinko Globokar: Rêve d’un touriste slovène au Wallis für 8 Instrumente,
Musikfestwochen Luzern
23.8.: Rolf Urs Ringger: Luci di Prometeo für Orchester, Musikfestwochen Luzern
25.8.: Hans Schanderl: Streichquartett Nr. 1, Uckermärkische Musikwochen
26.8.: : Neues Werk für Klavier und Streichquartett; André Previn: Tango Song and Dance für Violine und Klavier, Musikfestwochen Luzern
30.8.: Guo Wenjing: Neues Werk für Harfe und Orchester, Amsterdam