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Zum Festivalklassiker geworden

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Die „Tage Alter Musik“ im dreizehnten Jahr
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Auch im 13. Jahr ihres Bestehens waren die „Tage Alter Musik“ in der Oberpfalzmetropole Regensburg mit ihren neun Programmen an drei Tagen ein voller Erfolg, was die künstlerische Qualität betrifft. Aber auch die Besucherzahl war zufriedenstellend, so daß bei dieser auch starken internationalen Reputation die beiden Veranstalter und Organisatoren Stephan Schmid und Ludwig Hartmann, Enthusiasten historischer Aufführungspraxis, daran denken, den Pfingstmontag als Veranstaltungstag miteinzubeziehen. Was die Tage besonders auszeichnet, ist die Vielfalt der Ensembles und die Reichhaltigkeit der Programme, bei denen immer wieder neue Namen, besonders auch aus Amerika, zu finden sind. Neues war 1997 der Einbezug des Musiktheaters mit zwei kurzen Opern des 18. Jahrhunderts. Das Festival begann mit der „Capella Savaria“ aus Budapest, die inzwischen mit der „Savaria Kammeroper“ ergänzt ist. Vor Jahren hat das Ensemble bereits mit Bach-Kantaten Aufsehen erregt. Jetzt produzierte man Mozarts „Bastian und Bastienne“ und das Urstück aller Buffo-Opern „La Serva Padrona“ von Pergolesi. Das Ganze im klassizistischen Neuhaussaal mit Instrumentalisten und Cembalo auf dem Podium und dazwischen eine kleine, nur mit den notwendigsten Kulissen ausgestattete Spielfläche, auf der die Sänger-Darsteller pantomimisch und vokaliter die Handlung transportierten. In jeder Hinsicht ein großer Erfolg. „Streit um Richtungen“ hat der Rezensent zwei im Rahmen des Festivals stattfindende Nachtkonzerte apostrophiert, mit dem „Ensemble Sine Nomine“ aus Italien und dem „Orlando-Consort“ aus London als Interpreten. Beide Male also frühe Mehrstimmigkeit, einmal die Quellen derselben und zum anderen Mal die Hochblüte derselben bei den Niederländern. Die Italiener mit fast drastischer Ausdruckscharakteristik der einzelnen Stimmen, die ein Vokalklangästhet eher als unschön empfinden kann. Die Gäste aus England pflegten mit Werken von Ockeghem den strömenden Wohlklang, wie man das von englischen Ensembles gewohnt ist. Diese Richtungsunterschiede bestimmten wohl die Meinungen der Besucher. Eine schwierige Gefallensentscheidung, die aber eher zugunsten der Engländer ausfällt, obwohl der italienische Klang hochinteressant anmutet.

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