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Buch-Tipps 2010/03

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Kai Köpp: Handbuch historische Orchesterpraxis. Barock – Klassik – Romantik, Bärenreiter, Kassel u.a. 2009, 377 S., Abb., Notenbsp., e 34,95, ISBN 978-3-7618-1921-0 Zweifellos eine Pflichtlektüre für alle Profi- und Laienmusiker und Musikwissenschaftler, die sich mit der historischen Spielkultur der Ripienisten auseinandersetzen. Besonders wertvoll sind neben den sehr instruktiven Interpretationen eines breiten Quellenfundus an Traktaten und Notentexten die Hinweise auf die nicht notierten – seinerzeit selbstverständlichen – Vortragsnormen. Marion Demuth/Jörn Peter Hiekel (Hrsg.): Kulturelle Identität(en) in der Musik der Gegenwart (Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste/Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden), Pfau Verlag, Saarbrücken 2010, 259 S., Abb., e 25,00, ISBN 978-3-89727-389-4 Wie im Titel angedeutet, gibt der Tagungsband nicht nur Auskunft über den Stellenwert kultureller Prägung im heutigen Musikleben verschiedener Kulturkreise. Es wird auch mosaikartig ausgebreitet, was man in Europa, Asien und andernorts überhaupt unter zeitgenössischer Musik versteht und wie man diese adäquat erfassen kann. Heinz v. Loesch (Hrsg.): Carl Czerny. Komponist. Pianist. Pädagoge (Klang und Begriff, Bd. 3), Schott, Mainz u.a. 2009, 342 S., Abb., Notenbsp., e 39,95, ISBN 978-3-7957-0670-8 Polemisierend wird er bis heute für die „Einzelhaft am Klavier“ von Generationen Heranwachsender verantwortlich gemacht. Zum 150. Todestag eine lesenswerte Ehrenrettung, deren Blick in angemessener Weise über Czernys pädagogische Ambitionen hinausreicht auf den Pianisten, Editor und Komponisten von Symphonien, Liedern, Kammer-, Klavier- und Kirchenmusik. Richard Rosenberg (1894–1987). Sein Leben – sein Werk, hrsg. v. Katrin Dubach, Tre Media Musikverlage, Karlsruhe 2009, 180 S., Abb., Notenbsp., CD, e 48,00, ISBN 978-3-937087-02-3 Noch der Musiksprache des 19. Jahrhunderts verhaftet, gehört der Jurist, Komponist, Musikschriftsteller und -kritiker zwar nicht zu den Tonsetzern, deren Wiederentdeckung viel Erhellendes zu den kompositorischen Entwicklungslinien des 20. Jahrhunderts beitragen könnte, doch bildet die Erinnerung an den zerrissenen Lebensweg des jüdischen Exilanten ein wertvolles Mosaiksteinchen in das noch stark lückenhafte Geschichtsbild der Zeit. Michael Wackerbauer

Kai Köpp: Handbuch historische Orchesterpraxis. Barock – Klassik – Romantik, Bärenreiter, Kassel u.a. 2009, 377 S., Abb., Notenbsp., € 34,95, ISBN 978-3-7618-1921-0

Zweifellos eine Pflichtlektüre für alle Profi- und Laienmusiker und Musikwissenschaftler, die sich mit der historischen Spielkultur der Ripienisten auseinandersetzen. Besonders wertvoll sind neben den sehr instruktiven Interpretationen eines breiten Quellenfundus an Traktaten und Notentexten die Hinweise auf die nicht notierten – seinerzeit selbstverständlichen – Vortragsnormen.

Marion Demuth/Jörn Peter Hiekel (Hrsg.): Kulturelle Identität(en) in der Musik der Gegenwart (Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste/Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden), Pfau Verlag, Saarbrücken 2010, 259 S., Abb., € 25,00, ISBN 978-3-89727-389-4

Wie im Titel angedeutet, gibt der Tagungsband nicht nur Auskunft über den Stellenwert kultureller Prägung im heutigen Musikleben verschiedener Kulturkreise. Es wird auch mosaikartig ausgebreitet, was man in Europa, Asien und andernorts überhaupt unter zeitgenössischer Musik versteht und wie man diese adäquat erfassen kann.

Heinz v. Loesch (Hrsg.): Carl Czerny. Komponist. Pianist. Pädagoge (Klang und Begriff, Bd. 3), Schott, Mainz u.a. 2009, 342 S., Abb., Notenbsp., € 39,95, ISBN 978-3-7957-0670-8

Polemisierend wird er bis heute für die „Einzelhaft am Klavier“ von Generationen Heranwachsender verantwortlich gemacht. Zum 150. Todestag eine lesenswerte Ehrenrettung, deren Blick in angemessener Weise über Czernys pädagogische Ambitionen hinausreicht auf den Pianisten, Editor und Komponisten von Symphonien, Liedern, Kammer-, Klavier- und Kirchenmusik.

Richard Rosenberg (1894–1987). Sein Leben – sein Werk, hrsg. v. Katrin Dubach, Tre Media Musikverlage, Karlsruhe 2009, 180 S., Abb., Notenbsp., CD,  € 48,00, ISBN 978-3-937087-02-3

Noch der Musiksprache des 19. Jahrhunderts verhaftet, gehört der Jurist, Komponist, Musikschriftsteller und -kritiker zwar nicht zu den Tonsetzern, deren Wiederentdeckung viel Erhellendes zu den kompositorischen Entwicklungslinien des 20. Jahrhunderts beitragen könnte, doch bildet die Erinnerung an den zerrissenen Lebensweg des jüdischen Exilanten ein wertvolles Mosaiksteinchen in das noch stark lückenhafte Geschichtsbild der Zeit.

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