„Stunde Null“ – Zur Musik um 1945, hrsg. v. V. Scherliess, Bärenreiter +++ Blickpunkt Bühne. Musiktheater in Deutschland von 1900 bis 1950, hrsg. v. Th. Steiert/P. Op de Coul, Dohr +++ Danuta Gwizdalanka/Krzysztof Meyer: Witold Lutosławski. Wege zur Meisterschaft, Pfau-Verlag Saarbrücken
„Stunde Null“ – Zur Musik um 1945, hrsg. v. V. Scherliess, Bärenreiter, Kassel u.a. 2014, 249 S., € 39,95, ISBN 978-3-7618-2128-2
Der Frage, wie der vielfach problematisierte Begriff „Stunde Null“ zur Charakterisierung der Situation im Musikleben unmittelbar nach dem katastrophalen Zusammenbruch der NS-Diktatur vor 70 Jahren zu interpretieren ist, nähert sich der Band vielschichtig mit aufschlussreichen Zeitzeugenberichten (P. Wapnewski, P. Cahn, W. Levin), Beiträgen zu Hindemith, Erdmann, Zimmermann und Henze sowie zu institutionellen und kulturpolitischen Einflussgrößen.
Blickpunkt Bühne. Musiktheater in Deutschland von 1900 bis 1950, hrsg. v. Th. Steiert/P. Op de Coul, Dohr, Köln 2014, 389 S., Abb., Notenbsp., € 49,80, ISBN 978-3-936655-35-3
In die unmittelbare Nachkriegszeit reichen auch die Beiträge des Sammelbandes, der zum einen zeittypische Werkkonzeptionen unter politischen, soziologischen und interkulturellen Gesichtspunkten in den Blick nimmt, zum anderen auf Positionen des künstlerischen und administrativen Personals wie auch auf Gesichtspunkte des zeitgenössischen Theaterbaus eingeht.
Danuta Gwizdalanka/Krzysztof Meyer: Witold Lutosławski. Wege zur Meisterschaft, Pfau-Verlag Saarbrücken 2014, 415 S., Notenbsp., € 35,00, ISBN 978-3-89727-518-8
Eine Art „Stunde Null“ erlebte das polnische Musikleben 1956 mit der Gründung des „Warschauer Herbstes“ in einer Phase politischen Tauwetters, die dem engagierten Komponisten ganz neue Spielräume eröffnete. Der beeindruckende Band der beiden ausgewiesenen Lutosławski-Experten wird mit seiner Verschränkung einer sehr eingehenden biografischen Darstellung mit vielen detaillierten Werkanalysen, die mit zahlreichen instruktiven Notenbeispielen illustriert sind, auf Jahre das Standardwerk zu Lutosławski sein.