Günther Metz: Der Fall Hindemith. Versuch einer Neubewertung, Wolke Verlag +++ Henrik Rosengren: Fünf Musiker im Schwedischen Exil. Nazismus – Kalter Krieg – Demokratie (Musik im „Dritten Reich“ und im Exil, Bd. 19), übers. von Helmut Müssener, von Bockel Verlag +++ Handbuch der Oper, hrsg. v. Rudolf Kloiber/Wulf Konold/Robert Maschka, Bärenreiter/J.B. Metzler
Günther Metz: Der Fall Hindemith. Versuch einer Neubewertung, Wolke Verlag, Hofheim 2016, 95 S., Abb., € 17,00, ISBN 978-3-95593-070-7
Im Rückblick auf die Empörung der Nationalkonservativen über Hindemiths skandalträchtige Musiktheaterwerke und all seine experimentellen Vorstöße der 20er-Jahre entfaltet Metz materialreich und instruktiv den allmählichen Prozess der Ausschaltung des vielseitig engagierten Komponisten. Ein Prozess, der in den Auseinandersetzungen um Furtwänglers Eintreten für Hindemith und seine Musik gegenüber den Nazis im Jahr 1934 kulminierte.
Henrik Rosengren: Fünf Musiker im Schwedischen Exil. Nazismus – Kalter Krieg – Demokratie (Musik im „Dritten Reich“ und im Exil, Bd. 19), übers. von Helmut Müssener, von Bockel Verlag, Neumünster 2016, 439 S., Abb., € 39,80, ISBN 978-3-95675-010-6
Anhand der Lebensläufe der Emigranten Maxim Stempel, Ernst Emsheimer, Richard Engländer, Hans Holewa und Herbert Connor, die als jüdische Musikwissenschaftler, Pädagogen, Komponisten und Musiker Deutschland in den 30er-Jahren verlassen mussten, wird Fragen der Akkulturation und des länderübergreifenden Kulturtransfers bis in die 60er-Jahre nachgegangen – ein hochaktuelles Thema.
Handbuch der Oper, hrsg. v. Rudolf Kloiber/Wulf Konold/Robert Maschka, Bärenreiter/J.B. Metzler, Kassel/Stuttgart 2016, 958 S., € 39,90, ISBN 978-3-7618-2323-1
Der Longseller, der vor 65 Jahren erstmals von dem 1973 verstorbenen Dirigenten Rudolf Kloiber in unserem einstigen Hausverlag Gustav Bosse als „Taschenbuch der Oper“ veröffentlicht wurde, erfährt mit der aktuellen 14. Auflage eine intensive Überarbeitung und Aktualisierung, die bis zur unlängst in München uraufgeführten Oper „South Pole“ Miroslav Srnkas reicht – Frischzellenkur für den Klassiker mit etwa 100 neuen Texten.