Pauline Viardot – Julius Rietz. Der Briefwechsel 1858–1874 | Siegfried Schmidt-Joos: Es muss nicht immer Free Jazz sein | Klaus Gillessen: Die Physik des Klangs
Pauline Viardot – Julius Rietz. Der Briefwechsel 1858–1874, hrsg. v. Beatrix Borchard/Miriam-Alexandra Wigbers, Olms, Hildesheim u. a. 2021, 663 S., Abb., Notenbsp., € 78,00, ISBN: 978-3-487-15981-2
Anlässlich eines Konzerts lernten sich die international gefeierte Sängerin und der Gewandhauskapellmeister 1858 in Leipzig kennen – ein Kontakt, der sogleich in eine lange tiefe Freundschaft mündete, die Ausdruck in einem intensiven Austausch über Privates, berufliche Erfahrungen und ihre künstlerische Praxis fand – eine Fundgrube für die Aufführungsforschung.
Siegfried Schmidt-Joos: Es muss nicht immer Free Jazz sein. Zeitlose Texte zu Musik und Politik, Kamprad, Altenburg 2021, 271 S., Abb., € 19,80, ISBN 978-3-95755-666-0
Zu seinem 85. Geburtstag präsentiert uns der renommierte Jazz-Journalist einen sehr schön bebilderten Querschnitt, von frühen Artikeln, wie dem politisch akzentuierten Beitrag „Jazz Goes East: Zum kulturellen Tauwetter im Sowjet-Block“ von 1962 oder der Provokation „Ein Votum für den populären Jazz“ von 1965, bis in die Gegenwart mit zwei Texten, die nicht in sein Erinnerungsbuch „Die Stasi swingt nicht“ von 2016 eingegangen sind – ein Stück Geistesgeschichte.
Klaus Gillessen: Die Physik des Klangs. Eine Einführung, Studio Verlag, Würzburg 2021, 147 S., Abb., € 12,50, ISBN 978-3-8260-7267-3
Was in Antike und frühem Mittelalter zusammengedacht wurde – Musik und Zahl –, verknüpfen heute aus Scheu vor der mathematischen Beschreibung physikalischer Modelle nur Wenige. Wie man sich als Laie gut an die spannende Materie herantasten kann, vermittelt das kompakte Bändchen, das sich unter dezentem Einsatz mathematischer Formeln mit der Erzeugung, Ausbreitung und Empfindung von Klängen beschäftigt – ein niederschwelliges Angebot.