Dorlies Zielsdorf: Adjuvantenkultur in Thüringen +++ Govinda Wroblewsky: Gutes Lernen im künstlerischen Einzelunterricht +++ Michael Meyer: Moderne als Geschichtsvergewisserung. Musik und Vergangenheit in Wien um 1900
Michael Meyer: Moderne als Geschichtsvergewisserung. Musik und Vergangenheit in Wien um 1900, Bärenreiter, Kassel u. a. 2021, 243 S., Abb., Notenbsp., € 59,00, ISBN 978-3-7618-2603-4
Ausgehend von der These, dass die lokale Geschichtskultur seit der Gründerzeit eine gewaltige identitätsstiftende Kraft entfaltete, werden exemplarisch Strategien der produktiven Aneignung wie auch der distanzierenden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit dargestellt – ein faszinierend weitgespanntes Zeitbild, das von der Legitimierung der Moderne etwa bei Schönberg bis zu Hermann Bahrs „Eipeldauer Elektra“ reicht.
Govinda Wroblewsky: Gutes Lernen im künstlerischen Einzelunterricht. Eine qualitative Interviewstudie mit Studierenden an Musikhochschulen, Olms, Hildesheim u. a. 2021, 173 S., Abb., € 24,80, ISBN: 978-3-487-16016-0
Die Studie möchte dazu beitragen, die fördernden und hemmenden Faktoren der einzigartigen akademischen Rollenkonstellation Einzelunterricht intensiv zu reflektieren und bietet im Ausblick einen Fragenkatalog für die Praxis, der sich aus den Interviews ergibt – Impulsgeber für weiterführende Forschungsfragen.
Dorlies Zielsdorf: Adjuvantenkultur in Thüringen, Studio, Würzburg 2022, 227 S., Abb., Notenbsp., € 39,80, ISBN 978-3-8260-7231-4
Sie waren seit der Reformation in allen protestantischen Gebieten verbreitet, die halbprofessionellen Vokal- und Instrumentalgruppierungen, die den Kantor und Schulmeister in den Gemeinden gegen Lohn unterstützen. Ihre lange Tradition, die im sächsisch-thüringischen Raum bis ins 19. Jahrhundert gut dokumentiert ist, gewährleistete auch im ländlichen Raum eine recht anspruchsvolle Musikkultur – eine erhellende Studie zur Institutionengeschichte, die auch eng mit der Entwicklung der Schulmusik verwoben ist.