Eduard Steuermann. „Musiker und Virtuose“ +++ Jawoll! Wolfgang Boettcher in memoriam 1935–2021 +++ Zeitgenössische Orgelmusik. Kölner orgel-mixturen 2005 bis 2021
Eduard Steuermann. „Musiker und Virtuose“, hg. v. Lars E. Laubhold, edition text + kritik, München 2022, 539 S., Abb., Notenbsp. € 59,00, ISBN 978-3-86916-817-3
Wie sehr sich ein genauerer Blick auf das Schaffen des Pianisten lohnt, der heute vor allem noch als Hauptinterpret des Schönberg-Kreises wahrgenommen wird, offenbart der voluminöse Band, in dem neben einer Schärfung der Biographie zwischen Wien und dem amerikanischen Exil ein Blick auf seine Interpretationsansätze, sein pädagogisches Wirken und sein noch kaum untersuchtes kompositorisches Werk geworfen wird – die längst fällige Entdeckung eines unbekannten Bekannten.
Jawoll! Wolfgang Boettcher in memoriam 1935–2021, hg. v. Claus-Ulrich Bader, Ries & Erler, Berlin 2022, 324 S., Abb., Notenbsp., € 38,90, ISBN 978-3-87676-041-4
Sein Standardwerk zum Violoncello, das der Berliner Philharmoniker und Hochschullehrer zusammen mit Winfried Pape schrieb, gehört zur Handbibliothek der Cello-Gemeinde, die nun von ihm Abschied nimmt, mit Erinnerungen, Anekdoten und persönlichen Erlebnissen, die kurz nach seinem Tod weltweit eingefangen wurden – Dokument einer außerordentlich vielseitigen Persönlichkeit.
Zeitgenössische Orgelmusik. Kölner orgel-mixturen 2005 bis 2021, hg. v. E. von Leliwa/D. Susteck, Are, Köln 2021, 207 S., Abb., € 28,00, ISBN 978-3-924522-83-4
Spektakulär bricht die Trompeteria des futuristisch anmutenden Orgelprospekts aus dem schlicht gehaltenen Holzkubus mit dem Hauptwerk des richtungweisenden Instruments in der Kölner „Kunst-Station Sankt Peter“, das etwa über ein umfangreiches Schlagwerk verfügt. Die Festschrift zu der dortigen, nicht minder aufsehenerregenden Konzertreihe ist mit seinen Einführungstexten ein veritables Kompendium zum zeitgenössischen Repertoire.