1949 wurde Eugen Jochum vom damaligen Intendanten des Bayerischen Rundfunks Rudolf v. Scholtz beauftragt, ohne finanzielle Beschränkung ein „hauseigenes“ Rundfunksinfonieorchester zu gründen und zu leiten. Das Konzept folgte Arturo Toscaninis NBC Symphony-Orchestra; neben Studioproduktionen sollte sich das mit Virtuosen besetzte Orchester unter führenden Dirigenten ihrer Zeit der breiten Öffentlichkeit stellen. Eugen Jochum zählt zu den Pionieren der Rundfunkdirigenten: Als Leiter der Berliner Funkstunde 1932 ist er mit dem Medium Rundfunk wohl vertraut. Zu den wichtigsten Verpflichtungen in München zählen bald sinfonische Abonnement-Reihen, die 1946, von Karl Amadeus Hartmann gegründeten Musica Viva-Konzerte sowie die regelmäßige Begleitung des seit 1952 stattfindenden Internationalen ARD-Musikwettbewerbs. Aufregende Programme prägen bereits die Konzerte in den 50er-Jahren, ab 1953 im wiederaufgebauten Herkules-Saal der Münchener Residenz.
50 Jahre Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Hg. von Renate Ulm. Bärenreiter-Verlag 1999, 366 Seiten + CD, 48 Mark. 1949 wurde Eugen Jochum vom damaligen Intendanten des Bayerischen Rundfunks Rudolf v. Scholtz beauftragt, ohne finanzielle Beschränkung ein „hauseigenes“ Rundfunksinfonieorchester zu gründen und zu leiten. Das Konzept folgte Arturo Toscaninis NBC Symphony-Orchestra; neben Studioproduktionen sollte sich das mit Virtuosen besetzte Orchester unter führenden Dirigenten ihrer Zeit der breiten Öffentlichkeit stellen. Eugen Jochum zählt zu den Pionieren der Rundfunkdirigenten: Als Leiter der Berliner Funkstunde 1932 ist er mit dem Medium Rundfunk wohl vertraut. Zu den wichtigsten Verpflichtungen in München zählen bald sinfonische Abonnement-Reihen, die 1946, von Karl Amadeus Hartmann gegründeten Musica Viva-Konzerte sowie die regelmäßige Begleitung des seit 1952 stattfindenden Internationalen ARD-Musikwettbewerbs. Aufregende Programme prägen bereits die Konzerte in den 50er-Jahren, ab 1953 im wiederaufgebauten Herkules-Saal der Münchener Residenz. Vielfältig präsentiert sich die Liste prominenter Gastdirigenten, darunter Igor Strawinsky, Dimitri Mitropoulos, Clemens Krauss, Otto Klemperer, Igor Markevitch oder Hermann Scherchen. Ab 1960 nehmen schließlich die Chefdirigenten Rafael Kubelík, Kyrill Kondraschin, Sir Colin Davis und derzeitig Lorin Maazel den international renommierten Klangkörper unter ihre „Fittiche“. Eine opulent bebilderte, 330 Seiten starke Festschrift, im Auftrag des Bayerischen Rundfunks herausgegeben, blickt auf 50 Jahre rege Konzerttätigkeit des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks zurück. Dokumentiert werden die einzelnen Programme jeder Saison, Uraufführungen und Reisen – porträtiert werden Dirigenten, Musiker und Kammermusikformationen innerhalb des Paradeorchesters.Darüber hinaus beleuchten einzelne Essays Aspekte einer bewegten Orchestergeschichte mit vielschichtigen Ambitionen und einer breiten Palette an Dirigentenpersönlichkeiten. Authentischen Einblick in ausgewählte Phasen der Orchesterarbeit gewährt eine Begleit-CD mit Ausschnitten aus den Jahren 1966 bis 1999. Hier bleibt ein gewisser Unterhaltungswert nicht aus, wenn beispielsweise Leonard Bernstein eine konzertante Version aus Wagners Tristan einstudiert.