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Erloschene Wunschkraft

Untertitel
Das neue Ritter-Rost-Abenteuer schwächelt ein wenig
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Jörg Hilbert, Felix Janosa: Ritter Rost und die Zauberfee. 48 Seiten, mit Noten und Audio-CD, Terzio/Carlsen, Hamburg 2012, ISBN 978-3-551-27042-9, € 19,95

Eigentlich schien der Ritter Rost ja von seinem heimtückischen Leiden geheilt, das ihn in der letzten Episode geplagt hatte (sie­he nmz 4/2010). Die Rekonvaleszenz scheint aber noch nicht vollständig abgeschlossen zu sein, zumindest geht der wackere Blechheld zu Beginn des neuen Bandes einer Tätigkeit nach, die so gar nicht seiner Natur entspricht: Er räumt auf. 

Auch sonst wirkt diese neue Geschichte seltsam matt: Daran ändert auch die Zauberfee nichts, die sich wenig überraschend als Wunscherfüllerin entpuppt und die fortan – noch weniger überraschend – zum Erfüllungsgehilfen für des Ritters Großmannssucht degradiert wird; zumindest solange, bis die Wunschkraft erlischt und alles wieder auf Null gestellt wird. Textliche und musikalische Funken vermag das formidable Gespann Hilbert/Janosa nicht so selbstverständlich wie sonst aus dem Stoff zu schlagen.

Einzig Koks versprüht mit seinem Latino-Bad in der Lava ordentlich gute Laune. Die Mitwirkung von Judith Holofernes (sie war Heldin) hat Felix Janosa zu Anklängen an die jüngste deutsche Pophistorie inspiriert, die Ausbeute bleibt überschaubar. Halbherzig hingerotzt wirkt „Der Klügere gibt nach“, trotz Ironieandeutung übersüßt das „Dornröschen“, der Rap („Superheld“) ist der bislang schwächste in der Traditionsreihe, die Peter-Fox-Streicher im Final-Vaudeville („Abera Kadabera“) verlieren schnell an Biss.

Die hauseigene Kinderjury beweist im Praxistest freilich schon das neuerliche Ohrwurmpotenzial …

Wie den Werbeseiten im Buch zu entnehmen ist, werden Ritter Rost & Co. Anfang 2013 den Sturm aufs Kino antreten. Die abgebildeten 3D-Figuren lassen zumindest optisch nichts Gutes erahnen. 

 

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