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Geläufige Gurgeln und tenorale Rekordhalter

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Ein Querschnitt der Opernszene für Anfänger und Fortgeschrittene
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Manuel Brug: Die neuen Sängerstimmen. Von Cecilia Bartoli bis Bryn Terfel, Henschel Verlag, Berlin, 2003, 319 S., Abb., € 24,90, ISBN 3-89487-452-X

Wem ist es noch nicht so ergangen? Eine Opernpremiere, ein großer Abend steht vor der Tür und gebannt blickt man auf den Besetzungszettel; stolz entdeckt man sie, die neuen Sängerstimmen.

Bekannt sind sie einem schon, dem Namen nach, aber: man möchte Näheres wissen, für sich und für andere, für die Pause und danach. Ist die Kasarova, die doch eben wieder einen Preis bekommen hat, nun Rumänin oder Bulgarin? Wie hält es Andrea Bocelli mit dem hohen c? Wie alt ist Anja Silja wirklich?

Antworten auf diese unwichtigen und auf die vielen wichtigen Fragen zur sängerischen Elite unserer Tage gibt der renommierte WELT-Journalist Manuel Brug in seinem unlängst erschienenen Nachschlagewerk „Die neuen Sängerstimmen“. Brug, der in seinen Zeitungskommentaren fachkundiges Wissen mit munter Anekdotischem zu verbinden weiß, gelingt auch in dieser bei Henschel erschienenen Publikation die Balance zwischen seriöser Information und spritziger Indiskretion. Auf 319 Seiten, mit ausführlichem Lexikonteil, bindet und verbindet Brug die Starporträts paar- oder gruppenweise und liefert daneben musikalisches Hintergrundwissen.

Kapitel, die überschrieben sind, wie „Frisches Fleisch für einen hungrigen Markt: Die Neueinsteiger Anna Netrebko, Magdalena Kozená und Juan Diego Flórez“, „Die neue Lust am Androgynen: Barockoper und Countertenöre“ oder „Behinderung oder Freakshow: Der weite Weg von Andrea Bocelli zu Thomas Quasthoff“, versprechen auch Musikamateuren unter-haltsame Information. Zwischen den Porträts der Einzelkünstler eingestreut sind Sammelkapitel über eine jüngere Generation von Liedsängern, aber auch über die neuesten Trends der Opernszene vom Barockboom bis zur Russensehnsucht.

Ein hilfreiches Nachschlagewerk ist schließlich der ausführliche Lexikonteil, der neben den persönlichen Daten der Beschriebenen, Internetadressen und die interessantesten Veröffentlichungen enthält. Das Buch liest sich wie ein spannender Roman und macht neugierig auf mehr Musik. Wer also morgen in die Oper gehen möchte, findet bei Brug alles Wissenswerte und noch mehr.

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