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Das neue Grove Dictionary of Jazz ist erschienen
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Barry Kernfeld (Hg.): The New Grove Dictionary of Jazz, (3 Bände); Macmillan Publishers/Grove Dictionaries, London/New York 2001, ca. 3.000 Seiten, 540 € (zu beziehen über den Akademischen Lexikadienst Münster, Tel. 0251/48 22 70)

Barry Kernfeld (Hg.): The New Grove Dictionary of Jazz, (3 Bände); Macmillan Publishers/Grove Dictionaries, London/New York 2001, ca. 3.000 Seiten, 540 € (zu beziehen über den Akademischen Lexikadienst Münster, Tel. 0251/48 22 70)Unter den diversen Jazz-Lexika – so unterschiedlich gewichtet sie sein mögen – ist es das Flaggschiff: das New Grove Dictionary of Jazz. Jüngst ist das umfängliche Kompendium in seiner zweiten Auflage erschienen, an Umfang und Gewicht mehr als verdoppelt.
Allein die Zahl der Mitarbeiter (ca. 350), die Herausgeber Kernfeld rekrutiert hat, ist beachtlich. Insgesamt sind 2.750 neue Einträge vorgenommen worden, mehr als die Hälfte davon sind Biografien gewidmet. Denn gerade in den letzten beiden Jahrzehnten sind viele junge Musiker auf der Jazz-Szene erschienen.

Im Mittelpunkt des dreibändigen Werks stehen dann auch die Musiker. Über 3.000 ausführliche Biografien mit den Stationen aus der Karriere der jeweiligen Musiker sowie deren personalspezifische Eigenheiten sind zu finden. Sie werden meist mit Hinweisen auf Videos, Filme, Internetadressen und diskografischen Angaben abgeschlossen. Die befürchete Amerika-Orientierung trifft diesmal nicht zu, denn Europa ist stark vertreten. Selbst Musiker aus Afrika und der Karibik sind zu finden. Was Deutschland angeht, ist die Mehrzahl der bekannten und weniger bekannten Jazzmusiker berücksichtigt worden. Warum man aber etwas über nicht mehr aktive Musiker wie Jutta Hipp, Detlef Schönenberg oder Hawe Schneider erfährt, nicht jedoch über die in den letzten Jahren stark ins Rampenlicht getretenen Nils Wogram oder Till Brönner, bleibt Geheimnis der Herausgeber. Ansonsten gilt, was alle Lexika auszeichnet: Vollständigkeit kann nicht gewährleistet werden.

Was das New Grove aber vor anderen vergleichbaren Nachschlagewerken hervorhebt, ist mehr als das „Who is who?“ Es ist die Tatsache, dass er umfassend und auf hohem Niveau die Jazz-Szene aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Fundierte Essays über Tanz, Ausbildung, Rolle der Frau, Poetry und die kulturelle Bedeutung des Jazz im Film sind beredter Beleg. Welche Rolle HipHop oder Smooth Jazz spielen, auch darauf wird eingegangen.

Einträge über Instrumente, Festivals, Archive, Periodika und Publizisten tun ein Übriges. Ein umfassender Jahreskalender mit Geburts- und Sterbedaten aller berücksichtigten Musiker sowie eine Bibliografie im Anhang runden das Ganze ab.

In der zweiten Auflage des New Grove Dictionary of Jazz, die gründlich überarbeitet und erheblich erweitert worden ist, spiegelt sich die Lebendigkeit des Jazz.

Nicht nur Namen werden aufgelistet, sondern Entwicklungen reflektiert, ein außerordentliches Verdienst dieses Lexikons. Zuverlässig und gründlich liefert es Hintergrundwissen zu Namen, Daten und Fakten. Es ist nicht nur für Wissenschaftler und Journalisten interessant, sondern für jeden, der etwas mehr über den Jazz erfahren möchte. Freilich hat dies seinen Preis.

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