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Wer hören will, wird fühlen

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„Musikversteher“ Fladt und seine Theorien zur Musikrezeption
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Hartmut Fladt ist seit 1981 Professor für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin. Seinen zahlreichen Fans ist der 1945 in Detmold geborene Musikwissenschaftler und Komponist aber eher durch seine wöchentliche Sendung auf Radio 1 bekannt, in der er auf amüsante Weise, trotzdem mit höchstem Sachverstand seinen Hörern das Phänomen Musik näherbringt – anhand von Beispielen aus den aktuellen Charts nämlich.

114 Titel und Ausschnitte werden hier nun zusammengeführt und ohne jeden Dünkel analysiert und dem Leser beziehungsweise Hörer nähergebracht. Das Besondere daran ist, dass Fladt keinerlei Unterschied zwischen der berühmten E- und U-Musik sieht. Fladt nimmt uns mit auf eine mit Anekdoten aus der Kultur- und Musikgeschichte gespickte Reise.

Man braucht das Buch nur an einer beliebigen Stelle aufzuschlagen und stößt auf so lustige Begebenheiten, die man Ludwig van Beethoven gar nicht zugetraut hätte: Sein Bruder, der vor kurzem ein Landgut erworben hatte, unterzeichnete seine Briefe mit dem Beisatz „Gutsbesitzer“, woraufhin Ludwig seine Briefe zukünftig mit „Hirnbesitzer“ unterschrieb.

In dem Kapitel geht es übrigens um das intelligente Hören, das heißt um alle unsere Erfahrungen und das Wissen um Musik, das einem helfen kann, ein Stück besser zu verstehen und welche körperlichen Reaktionen es auch hervorrufen kann. Und da steht zum Beispiel Igor Strawinskys „Tanz der Auserwählten“ aus „Le Sacre du printemps“ neben Abbas „Waterloo“ und Arnold Schönbergs „Begleitmusik zu einer Lichtspielszene“. 

Struktur erhält das Ganze durch die Kapiteleinteilung: Los geht’s mit einer kurzen Einführung mit musikalischen Grundlagen, die auch für gebildete Laien geeignet und unbedingt notwendig ist, um Fladts Ausführungen folgen zu können. Er geht nämlich schon in musikalische Details, was Rhythmus, Intervall-Lehre oder Tonarten betrifft. So kann er dann schlüssig erklären, was einen echten Ohrwurm ausmacht. Man bekommt richtig Lust, sich die Stücke und Lieder mal wieder anzuhören.

Etwas störend sind die ewig langen Links, die in den Browser einzutippen echte Mühe machen. Eine vorgefertigte abrufbare Liste würde da gute Dienste tun.

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