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Die britische Sängerin Birdy beweist mit ihrem fünften Studioalbum einmal mehr, dass sie zu den größten – wenn auch vielleicht am meisten unterbewerteten – Popkünstlerinnen gehört.

Die britische Sängerin Birdy beweist mit ihrem fünften Studioalbum einmal mehr, dass sie zu den größten – wenn auch vielleicht am meisten unterbewerteten – Popkünstlerinnen gehört.

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Altmeister im Spätsommer

Untertitel
Neuerscheinungen der Popindustrie, vorgestellt von Sven Ferchow
Vorspann / Teaser

Zum 50. Jubiläum des Debütalbums von Betty Davis +++ Die britische Sängerin Birdy beweist mit ihrem fünften Studioalbum einmal mehr, dass sie zu den größten – wenn auch vielleicht am meisten unterbewerteten – Popkünstlerinnen gehört. +++ Ja, Alice Cooper treibt immer noch sein Unwesen. +++ Mit Queens of the Stone Age verhält sich das seit dem ersten Album 1996 alles recht zweischneidig. +++ Andrew Hozier-Byrne, den man nun seit gut zehn Jahren unter seinem Künstlernamen Hozier kennen könnte, stellt mit „Unreal Unearth“ sein drittes Album vor.

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Zum 50. Jubiläum des Debütalbums von Betty Davis, dieser grandiosen Soul/Funk-Sängerin, gibt es vom Label einige Neuauflagen spendiert. Darunter auch das Album „Crashin’ from Passion“, das Songs aus Davis’ letzten Studioaufnahmen bereithält. Was für ein Sound, was für ein Zeitsprung und was für eine Atmosphäre. Und wie genial war das bitte, „Quintessence of Hip“ als ersten Song des Albums voranzustellen. Denn ziemlich schnell wird klar, dass Betty Davis ihrer Zeit voraus war, ihr Sound noch heute mehr als aktuell und hip ist. Ein Nachhilfewerk für die jungen Funker und Funkerinnen. (AFAR)

Die britische Sängerin Birdy beweist mit ihrem fünften Studioalbum einmal mehr, dass sie zu den größten – wenn auch vielleicht am meisten unterbewerteten – Popkünstlerinnen gehört. „Portraits“ gehört zu jenen Alben, die man gerne in die Schublade „wenn schon Pop dann bitte so“ einsortieren darf. Alle Songs sind schlicht gehalten, trotzdem voluminös dargeboten. Keinem Song mangelt es an Souveränität oder Tiefe, jeder Song lebt sogar von einer gewachsenen Melancholie, die eben nur jene Musikerinnen hinbekommen, die in ihrer Musik versinken und ertrinken. Ein Hochgenuss. (Warner)

 

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Die britische Sängerin Birdy beweist mit ihrem fünften Studioalbum einmal mehr, dass sie zu den größten – wenn auch vielleicht am meisten unterbewerteten – Popkünstlerinnen gehört.

Die britische Sängerin Birdy beweist mit ihrem fünften Studioalbum einmal mehr, dass sie zu den größten – wenn auch vielleicht am meisten unterbewerteten – Popkünstlerinnen gehört.

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Henry and the Waiter ist eigentlich Henrik Steigerwald, stammt aus Frankfurt und ist das, was man in den letzten Jahrzehnten als Singer-Songwriter und Multiintrumentalisten bezeichnet. Eine One Man Show, mit der sich Henrik Steigerwald bereits 120 Millionen Klicks mit früheren Veröffentlichungen verdient hat. Seine aktuelle EP „One Eyed King“ thematisiert weniger den Augenklappen tragenden Kanzler als vielmehr die herkömmlichen Songwriterthemen: Nachdenklichkeit, Besinnlichkeit und Positivität. „One Eyed King“ darf im Kontext dieser Themen als Indiepop bezeichnet werden, dessen Augenmerk oft im Elektronischen liegt (Beats, Samples, Keyboards), aber durchaus mit kratzigen Gitarren versiegelt wird. Insgesamt sehr interessant. (HATW)

Ja, Alice Cooper treibt immer noch sein Unwesen. „Road“ ist eben erschienen, ein so genanntes „Old School“-Album, das der Altmeister des Gruselrocks zusammen mit Bob Ezrin produzierte. Hard Rock der Prägung Alice Cooper hat natürlich stets etwas Verlässliches: stringente Songs ohne Schnörkel, ein obligatorisches Gitarren-Quietsche-Solo und die Patina einer Alice Cooper Stimmlage, die das alles unverwechselbar, aber auf „Road“ sicher nicht zum ultimativen Meisterwerk des Hard Rock macht. Grundsolide und roadtauglich. Mehr muss es bei Alice Cooper nicht mehr sein. (Earmusic)

Andrew Hozier-Byrne, den man nun seit gut zehn Jahren unter seinem Künstlernamen Hozier kennen könnte, stellt mit „Unreal Unearth“ sein drittes Album vor. Mutige Streamingdienste bezeichnen sein Album als „Alternative Folk Music“. Dieser Einordnung lässt sich nur bedingt folgen. „Unreal Un­earth“ hat zweifellos tragische und erleuchtende Momente, denen man Folk­einflüsse attestieren kann. Insbesondere die verschleppten, bitteren Abschnitte. Dennoch bewegt sich „Unreal Unearth“ sehr oft weg vom Folk, vielleicht mitunter zu einer Art Popmusik, die gewiss kein Mainstream, sondern eine der tiefschürfenden Art ist. Wunderbar entschleunigend. (Island)

Mit Queens of the Stone Age verhält sich das seit dem ersten Album 1996 alles recht zweischneidig. Kann man mögen, muss man nicht mögen. Oft kommen die Songs der Alternative- und Stone-Rocker schlicht nicht über den Jam Session Status einer exquisiten Band hinaus und verweilen im Nirgendwo. „In Times New Roman“ stellt plötzlich im Jahr 2023 eine völlige Ausnahme dar. Selten hat Sänger und Gitarrist Josh Homme seine Seele so nach außen gestülpt und brüllt sich den Schmerz der vergangenen Jahre aus dem Leib. Ziemlich ungestüm wird er dabei von der aktuellen Bandbesetzung begleitet, die sich dieser Trauerarbeit (Verlust, gescheiterte Ehen, Zweifel am Leben) anschließt und schonungslos hinter Josh Homme wütet. Natürlich ist „In Times New Roman“ kein Rockalbum, das man sich im Vorbeigehen durchhört. Es benötigt Zeit, kann prinzipiell nicht am Stück, sondern eher stückchenweise erarbeitet werden. Doch diesmal sind es tatsächlich jene Queens of the Stone Age, die bei jedem Song konsequent einer Vision folgen und diese zu Ende bringen. (Matador)

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